Um rund 24.000 Personen (1,2 Prozent) erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen in Sachsen im dritten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahr, meldet das Statistische Landesamt. Damit setzte sich der positive Trend seit Anfang 2016 weiter fort. Während die Zahl der Arbeitnehmer einen deutlichen Anstieg verzeichnete, ging die Zahl der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen leicht zurück.

Gegenüber Juni stieg die Erwerbstätigenzahl übrigens um rund 15.000 auf nunmehr 2,09 Millionen.

Bundesweit stieg die Erwerbstätigkeit im dritten Quartal 2018 um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dabei erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen in den alten Ländern ebenfalls um 1,3 Prozent und in den fünf neuen Ländern um 0,7 Prozent (jeweils ohne Berlin).

Warum Berlin als Ausnahme?

Weil Berlin wieder sichtbar macht, dass der Beschäftigungszuwachs in Deutschland vor allem in den Großstädten passiert. Blieb das Beschäftigungsniveau in Thüringen ohne Steigerung stabil, erreichte es in Berlin einen Zuwachs von 2,4 Prozent.

Und natürlich verlief die Entwicklung der Erwerbstätigkeit im dritten Quartal 2018 auch in den sächsischen Wirtschaftsbereichen unterschiedlich.

Im Produzierenden Gewerbe erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen um 1,8 Prozent. Ausschlaggebend für diesen Anstieg war die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe mit einem Plus von knapp 9.000 Personen (+2,5 Prozent).

In den Dienstleistungsbereichen stieg die Erwerbstätigenzahl um ein Prozent. Und das ist dann keine Überraschung mehr: Innerhalb dieses Sektors kamen die maßgeblichen Impulse aus dem Bereich Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit mit einem Zuwachs um rund 9.500 Personen bzw. 1,4 Prozent. Zu dieser Entwicklung trug insbesondere das Gesundheits- und Sozialwesen bei. Überall werden Pflegekräfte gesucht. Aber auch die Nachfrage nach Leher/-innen und Kita-Erzieher/-innen ist ungebrochen.

Was eben auch zeigt, dass Arbeit eben nicht direkt vom Produzieren von Gütern abhängt, sondern ein wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Gesellschaft ist. Das merken die Meisten immer erst, wenn auch diese wichtigen Dienstleister mal streiken.

Der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation verzeichnete rund 6.000 Erwerbstätige mehr als im dritten Quartal 2017 (+1,3 Prozent).

Die Schaffung neuer Arbeitsplätze erstreckt sich also über fast alle Branchen. Nur zwei fallen völlig aus dem Rahmen.

Die Land- und Forstwirtschaft, Fischerei verbuchte einen leichten Rückgang bei der Erwerbstätigkeit um rund 200 Personen (-0,6 Prozent). Und eingebüßt hat auch der Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen, Finanz- und Unternehmensdienstleister. Da stecken die Zeitarbeiter mit drin. Die Zeitarbeits-Firmen dominieren zwar noch immer den Stellenmarkt. Aber wichtige Fachkräfte wechseln augenscheinlich öfter in eine Festanstellung – gerade im produzierenden Bereich.

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