Was Land und Kommunen beim ÖPNV streichen und sparen, muss - so ist ja die Logik - jemand anders bezahlen. Und das ist in der Regel der Fahrgast. So können sich die Nutzer von Bahn und Bus im Leipziger Raum auch im August 2012 wieder auf deftig steigende Fahrpreise "freuen". Für die Grüne Jugend aus dem Leipziger Land eine bestürzende Entwicklung.

Ab dem 1. August greifen im gesamten LVB-Gebiet die neuen Fahrpreise. Diese sehen in erster Linie eine Mehrbelastung der Fahrgäste vor, die auf Bus und Straßenbahn angewiesen sind. Erhöht wird dabei die Einzelfahrkarte um 20 Cent. Monatskarten sollen sogar über 5 Euro mehr kosten. Auch wer bei seiner Fahrt über mehrere Zonen pendelt, muss tiefer in die Tasche greifen.

Tommy Penk, Sprecher der Grünen Jugend im Leipziger Land, erklärt dazu: “Wir sind über die weitere Erhöhung der Fahrpreise bestürzt. Diese Preissteigerung ist sowohl sozial, als auch ökologisch unangemessen. Sie sorgt für eine Mehrbelastung insbesondere von sozial Schwachen und Pendlern, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind. Zudem trägt der ÖPNV zu einem klimafreundlicheren Verkehrskonzept bei, welches durch stetig steigende Fahrpreise immer weniger eine Alternative zum Auto bietet.”Die Grüne Jugend fordert daher ein Umdenken. Man könne die steigenden Kosten nicht immer zuerst auf den Fahrgast umlegen. “Den Nutzern ist es nicht zu vermitteln, häufig in alten DDR-Wagen befördert zu werden und im Winter mit Ausfällen rechnen zu müssen, aber gleichzeitig noch tiefer in die Tasche zu greifen.” Dass die Kommunen dabei selbst in der Klemme stecken, sieht er wohl.

Auch die sächsische Landesregierung erweist sich mit ihrer Art, Verkehrspolitik zu betreiben, immer mehr als Kostentreiber für Kommunen, Unternehmen und Fahrgäste.

“Die Kürzungen im ÖNPV haben auch zu einer Preiserhöhung geführt”, kritisiert Penk. “Ständig gibt es Bestrebungen, junge Menschen und Familien im ländlichen Raum zu halten und dem Wegzug in die Großstädte vorzubeugen um dem demografischen Wandel entgegenzusteuern. Warum werden dann nicht einfach regelmäßige Taktzeiten zu günstigen Preisen mit einem auch für Gäste und ältere Menschen überschaubarem Tarifmodell angeboten, wie es andere Städte vormachen?”

Gemeinsam mit den Markkleeberger Grünen soll es deshalb eine Unterschriftenaktion geben, welche den LVB und der Landesregierung vorgelegt werden soll, um sie zum Umdenken zu bewegen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen dabei beteiligt werden und können auf Anfrage eine Unterschriftenliste erhalten. Alle, die ihre Unterschrift lieber persönlich tätigen wollen, werden zum Stadtfest am Grünen-Stand die Möglichkeit haben.

www.gruene-landkreis-leipzig.de

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