Die Zukunft heißt Solarstrom. Wo sächsische Politiker noch mauern und von Kohle schwärmen, setzt die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) ihr Ausbauprogramm für Photovoltaikanlagen weiter um. Sie hat 20 weitere Photovoltaikanlagen errichtet und ans Netz genommen. Damit betreibt die LWB-Tochter WSL Wohnen & Service Leipzig GmbH nunmehr auf LWB-Dächern 48 Anlagen, die jährlich etwa 1.405 MWh Strom erzeugen.

Die gewonnene Energie würde ausreichen, um den Strombedarf von etwa 570 Wohnungen zu decken. Und dabei soll es nicht bleiben. “Wir forcieren die Erzeugung regenerativer Energie und sorgen für eine dezentrale Stromversorgung”, erklärt Dr. Gabriele Haase, Geschäftsführerin der LWB. “Der Betrieb der Anlagen dient mittel- und langfristig vor allem der Stabilisierung der Betriebskosten für die Mieter.”

Für die LWB ist das ein Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Leipzig. Durch die 48 Photovoltaikanlagen erfolgt pro Jahr eine Einsparung von etwa 744 Tonnen Kohlendioxid.

Derzeit werden etwa 10 Prozent des Energieaufkommens aus den LWB-Solaranlagen für den Betrieb der Heizzentralen in den Häusern, auf welchen die Anlagen installiert sind, eingesetzt.

“Diesen Anteil wollen wir in den nächsten Jahren erhöhen”, kündigt Dr. Haase an. Das Unternehmen stehe im Kontakt mit Leipziger Forschungseinrichtungen, um über Möglichkeiten der Stromspeicherung nachzudenken. In Zukunft soll die am Tag erzeugte Energie gespeichert und in den Abend- bzw. Nachtstunden beispielsweise für die Hausbeleuchtung verwendet werden. Die Nutzung des Solarstroms für Lüftungsanlagen und Aufzüge sei darüber hinaus eine Zielstellung.Die 20 neuen Anlagen befinden sich in den Stadtteilen Paunsdorf, Volkmarsdorf, Mockau-West, Reudnitz, Schönefeld, Thekla, Grünau und im Stadtzentrum und kosten etwa 1,2 Millionen Euro.

“Die Kosten der Solaranlagen werden nicht auf die Mieter umgelegt, sie profitieren aber von stabileren Betriebskosten”, erläutert Dr. Haase. Die Wirtschaftlichkeit der Solaranlagen ist durch die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), welche für 20 Jahre gewährt wird, gesichert.

Bei den ersten zwei Solaranlagen der LWB von 2004 und 2006 mit je 30 kWp wurden die kalkulierten Erträge bis heute um etwa 15 Prozent übertroffen.

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Die 20 neuen Anlagen bestehen aus polykristallinen Modulen des Fabrikats Siliken SLK 60P. Diese werden auf Flachdächern mit Hilfe einer Unterkonstruktion als Wind-Sog-System der Firma Knubix installiert und datenfernüberwacht. Die ausgewählten Liegenschaften befinden sich ausnahmslos auf Flachdächern von Plattenbauten und ermöglichen damit eine optimale Ausrichtung der Solarzellen. Alle Anlagen, mit Ausnahme derer auf der Zollikofer Straße 30 – 40, welche eine Generatorleistung von 25 kWp aufweisen, haben eine Generatorleistung von 30 kWp.

Die LWB gehört zu den wenigen Wohnungsgesellschaften in Deutschland, die Solaranlagen in solchen Größenordnungen errichten und betreiben. Ähnliche Projekte gibt es beispielsweise in Berlin und in Wittenberg. Offiziell in Betrieb genommen wurde am Dienstag, 19. Juni, die Photovoltaikanlage auf dem Gebäude Otto-Michael-Straße 10 – 20 in Mockau.

www.lwb.de

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