Die Corona-Pandemie mit den Schulschließungen hat unbarmherzig gezeigt, wie wichtig in so einer Zeit eine belastbare Digitalanbindung auch für Schulen ist. Doch auch in Leipzig gibt es nach wie vor Fehlstellen im Breitbandnetz. Zum Abschluss des Breitbandausbaus der Stadt Leipzig startete am Freitag, 11. Dezember, mit der Unterschrift von Oberbürgermeister Burkhard Jung auf den Zuwendungsverträgen eine neue Phase des Ausbaus.

Bei gleichem Anlass vor den Pforten des Neuen Rathauses übergab Wirtschaftsminister Martin Dulig den dafür nötigen Fördermittelbescheid des Freistaates Sachsen.

Die Maßnahmen umfassen 165 Kilometer Tiefbau. Dabei werden rund 1.200 Kilometer Glasfaser und 455 Kilometer Leerrohre verlegt. Damit bekommen alle öffentlichen und privaten Schulen in Leipzig, die derzeit noch keinen Glasfaseranschluss besitzen, Zugang zum Breitbandnetz. Der Ortsteil Hohenheida-Gottscheina wird komplett angeschlossen.

Dazu kommen einzelne Straßenzüge in verschiedenen Wohn-, Gewerbe- und Mischgebieten. Um möglichst hohe Anschlussraten zu erreichen, ist es essenziell, dass die betroffenen Eigentümer den Ausbauunternehmen Zugang auf ihre Grundstücke gewähren.

„Die Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, wie wichtig ein leistungsfähiger Breitbandanschluss für Schulen, Unternehmen und private Haushalte ist. Ein schneller Internetanschluss gehört für mich zur Grundversorgung. Er sorgt dafür, dass niemand abgehängt wird und unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben. Dafür investieren wir als Freistaat allein in Leipzig für dieses Vorhaben mehr als 9,1 Millionen Euro“, sagte Martin Dulig.

Burkhard Jung: „Mit den unterzeichneten Verträgen können die Unternehmen mit der Umsetzung starten. Dadurch werden die als unterversorgt geltenden Gebiete in Leipzig erschlossen. Dank des Breitbandausbaus werden ca. 2.250 Haushalte und 157 Schulen mit Glasfaser angebunden und können von den Leistungen und den Möglichkeiten des schnellen Netzes profitieren.“

Clemens Schülke, kommissarischer Leiter des Dezernates Wirtschaft, Arbeit und Digitales: „Neben den Haushalten und Schulen werden auch etwa 370 Gewerbebetriebe erschlossen, denen dadurch der Zugang zum Hochleistungsinternet ermöglicht wird. So leisten wir einen Beitrag für unsere Unternehmen, um auch in Zukunft im Wettbewerb zu bestehen.“

Das Ausbauvorhaben hat einen Umfang von 23 Millionen Euro. Davon wird ein Großteil über das Breitbandförderprogramm des Bundes und des Landes gefördert.

Mit dem Glasfasernetzausbau wird den Bestrebungen der Bundesregierung zur Gigabit-Gesellschaft entsprochen, betont die Stadtverwaltung. Neben bereits bekannten Anwendungen wie beispielsweise Videostreaming werden Homeschooling oder Homeoffice unterstützt. Mit dem Ausbau werden Geschwindigkeiten bis ein GBit/s möglich. Eine Erhöhung auf bis zu zehn GBit/s ist ohne Veränderung der aktiven Technik möglich. Dadurch bietet das Netz auch langfristig gute Potentiale.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Amt für Wirtschaftsförderung 2017 eine Bestandsanalyse gemacht und die förderfähigen Gebiete ermittelt. Durch eine Änderung der Fördermittelbestimmungen im Jahr 2018 konnte der geplante Anschluss von FTTC (Glasfaser bis an den Bordstein) in FTTB (Glasfaser bis an das Gebäude) aufgewertet werden.

Für die Ausschreibung wurden drei Lose gebildet. Die Wirtschaftsförderung begleitete den gesamten Prozess von der Ausschreibung bis zur Vergabe. Nach mehreren Verhandlungsrunden haben folgende drei Bieter den Zuschlag erhalten:

Los 1 – Hohenheida-Gottscheina: HLKomm

Los 2 – Wohn-, Gewerbe- und Mischgebiete: Vodafone

Los 3 – Schulen: Bietergemeinschaft Netz Leipzig / HLKomm

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