„Die Ende Februar 2016 gegründete Initiative „Literatur statt Brandsätze“ will mit ehrenamtlichen Lesungen in Gegenden gehen, in denen Autoren sonst nie oder selten lesen. Weil es auch in Großstädten nicht an Konflikten mangelt, gab es heute in Leipzig eine Aktion.“, so die Initiative „Literatur statt Brandsätze heute Abend in einer offiziellen Mitteilung nach den Demonstrationen am heutigen 4. April 2016.

So habe man zusammen mit „Leipzig nimmt Platz“ die Idee umgesetzt, literarische Zitate auf den Augustusplatz zu schreiben, um so ein Zeichen für ein anregendes und vielschichtiges Miteinander zu setzen.

Nachdem Irena Rudolph-Kokot von “Leipzig nimmt Platz” alle Demoteilnehmer begrüßt hatten, hielt die Autorin Anna Kaleri eine kurze Rede. Sie betonte die Verantwortung der Zivilgesellschaft für den Erhalt der demokratischen Werte. Aber auch in der bestehenden Demokratie gäbe es „viel nachzubessern und einzufordern. Das ist ein langwieriger Prozess, der Wachheit, Mündigkeit und Aktivität benötigt – und anstrengender ist als dumpfes Dagegensein.“

Zitateaktion von "Literatur gegen Brandsätze" am 4. April auf dem Augustusplatz. Foto: Livian Lehmann
Zitateaktion von “Literatur gegen Brandsätze” am 4. April auf dem Augustusplatz. Foto: Livian Lehmann

Gesagt, getan. Dutzende Demoteilnehmer griffen zu Straßenkreide und schrieben ausgesuchte Zitate von Schriftstellern und Schriftstellerinnen verschiedener Zeiten und Länder auf den Platz vor der Oper. Auf diese Weise entstand ein buntes Schriftbild mit unterhaltsamen, streitbaren oder nachdenklichen Äußerungen. Nachdem die Demonstration „Leipzig nimmt Platz“ zum Richard-Wagner-Platz weiterzog, wo zeitgleich eine rechte Kundgebung statt fand, schlenderten Passanten über den Augustusplatz, manche blieben stehen und lasen. Noch bis morgen Abend bleiben die Aphorismen auf dem Platz vor der Oper erhalten.

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