Im Rahmen des Sommers der Reformation veranstaltet die Leipziger Notenspur am 3. August ab 15:30 Uhr ein Wandelkonzert in der Leipziger Innenstadt. Dargeboten wird das Konzert vom renommierten „Ensemble 1684“ unter der Leitung von GewandhausChor-Leiter Gregor Meyer. An bedeutungsvollen Orten (Neues Rathaus, Markt, Universität) erklingt Musik, die die durch Martin Luther in Gang gesetzten musikalischen Reformationen erlebbar macht.

Martin Luther verstand, dass die ‚Musica‘ imstande ist, die Menschen unmittelbar zu ergreifen. So nahmen mit ihm auch musikalische Veränderungen ihren Anfang, die insbesondere in der protestantischen Kirchenmusik des 17. Jahrhunderts ihre volle schöpferische Kraft entfalteten.

Im Wandelkonzert kommen neben Luther selbst drei Komponisten zu Wort, deren Wirkungszeiten etwa das 17. Jahrhundert überspannen, und die allesamt Meister darin waren, (geistliche) Texte zum Leben zu erwecken und ihnen größte existentielle Wucht zu verleihen: Heinrich Schütz (1585-1672), Johann Rosenmüller (1617-1684) und Johann Philipp Krieger (1649-1725). Ihre Werke erklingen an historischen Orten, die mit der Reformation bzw. den Komponisten in Verbindung stehen.

Der Beginn des musikalischen Rundgangs in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses ist gleichzeitig das Finale der Reformationsausstellung „Global Players für Gott und Welt“. Im Vorgängerbau des Rathauses, der Pleißenburg, fand 1519 unter Luthers Beteiligung die Leipziger Disputation statt.

Weiter geht es zur 2005 eröffneten Marktgalerie, die auf dem historischen Boden verschiedener Höfe (z.B.  des Claußbruch-Hofes im 17. und 18. Jh.) steht. Wie in früheren Zeiten üblich gehörte zu den Höfen auch immer eine Schankwirtschaft und es ist gesichert, dass zumindest Johann Rosenmüller hier musizierte.

Das Wandelkonzert wird komplettiert durch Musik im Augusteum der Universität Leipzig. Hier erklingen Werke von Johann Philipp Krieger und Johann Rosenmüller, dessen 400. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern. Er war sehr eng mit der Universität verbunden, studierte um 1640 an der Theologischen Fakultät, übernahm Kantoratsdienste an der Thomasschule und spielte in der Thomaskirche und der Nikolaikirche die Orgel. In einer skandalumwitterten Nacht-und-Nebel-Aktion verließ Rosenmüller 1655 Leipzig. Später wirkte er viele Jahre in Venedig und hat ein bedeutendes Musikerbe hinterlassen, dem sich das Ensemble 1684 in intensiver Weise widmet.

Termin: Donnerstag, 03.08.2017

  1. Station: 15:30 Uhr in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses
  2. Station: 16:30 Uhr in der Marktgalerie
  3. Station: 17:30 Uhr im Augusteum, Universität Leipzig

Das Wandelkonzert wird von der Stadt Leipzig gefördert im Rahmen des Sommers der Reformation.

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