Können Sie sich Georg Philipp Telemann mit einer venezianischen Maske vorstellen? Hat Telemann ganz und gar auch Faschingsmusik komponiert? Und wie kommen da Frankreich und der Leipziger Hauptbahnhof ins Spiel? Diese Rätsel werden am 18. November während des „Festivals Europäische Notenspuren“ gelöst, wenn der französische Barocktänzer Hubert Hazebroucq und der Flötist Julien Martin im Historischen Speisesaal des Hauptbahnhofes gastieren.

Dort werden sie ein von der Commedia dell’arte inspiriertes Tanzstück mit Masken zu Musik von Telemann und unter dem Titel „Le flûte d’Arlequin“ („Die Flöte Harlekins“) aufführen. Das Programm, mit dem die beiden Künstler auch bereits auf internationalen Bühnen begeisterten, spielt mit Elementen des Tanzes, der italienischen „Commedia dell’Arte“, des Theaters und der Musik.

Die „Commedia dell’Arte“ hat in der Vergangenheit nicht nur in der Theaterwelt Italiens, sondern auch in allen europäischen Theatern für beste Unterhaltung gesorgt. Mitverantwortlich für ihre großen Erfolge waren dafür auch die faszinierenden Masken. Kombiniert man diese mit französischer Tanzkunst und barocker deutscher Musik, dann erlebt man eine „europäische kulturelle Umarmung“, wie sie Hazebrouq und Martin vorführen werden.

Die passende Bühne dafür bildet der Historische Speisesaal im Hauptbahnhof. Ein „Warm up“ – ein Kontratanz am Querbahnsteig – findet bereits 16 Uhr in der oberen Bahnhofshalle statt.

Das Festival

Das diesjährige Festival, ausgerichtet durch die Leipziger Notenspur, steht unter dem Motto „l’art du mouvement“ (Die Kunst der Bewegung). Leipzig war und ist ein Zentrum der Bewegung in Europa. Zahlreiche Komponisten fanden ihren Weg hierher – so auch Georg Philipp Telemann (1681–1767). Er studierte von 1701 bis 1704 an der Leipziger Universität und hatte damals einen großen Einfluss auf das städtische und kirchliche Musikleben. Besonders inspirierte ihn die französische Musik seiner Zeit.

Zum Festival erklingt Telemanns Musik nicht nur in einer Reihe von Konzerten, sondern mit einem Festakt am 21. Novemberwird auch der Telemann-Soundwalk der Notenspuren-App eröffnet. Am Abend desselben Tages gibt das JazzDuo Timm-Brockelt ein Konzert mit Improvisationen über Werke von G. Ph. Telemann und J.S. Bach und am 23. November schließlich erklingt Orgel- und Kirchenmusik von Telemann und französischen Komponisten seiner Zeit, umrahmt von einer Lesung aus seinen Autobiografien und Briefen.

Dieses international besetzte Konzert gestalten Martin Jones (USA, Orgel & Cembalo), Michèle Bréant (Frankreich, Sopran), Kathleen Lang (Deutschland, Gambe und Barockcello) und Helga Schmidtmayer (Ungarn, Barockvioline).

Diese drei Veranstaltungen finden im Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig statt.

Weitere Informationen und das Festivalprogramm findet man unter www.notenspur-leipzig.de/festivaleuropa. Tickets können in der Musikalienhandlung Oelsner, der Ticketgalerie und bei Eventim erworben werden.

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