Am Montag, 21. März, preschte ja das Bundesamt für Statistik mit der Nachricht in die Medien: „Nettozuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern im Jahr 2015 bei 1,1 Millionen“. Natürlich betrifft das nicht nur die Bundesrepublik. Die sächsischen Landesstatistiker in Kamenz haben auch gleich mal die Zahlen für den Freistaat Sachsen berechnet.

„Für 2015 wurden 61.000 Ausländerinnen und Ausländer ermittelt, die nach Sachsen zugewandert sind“, haben nun die sächsischen Statistiker ermittelt. Und das hat natürlich Folgen für Sachsen. Denn damit hat das Land wieder ein leichtes Bevölkerungsplus.

„Rund 19.000 Personen sind im gleichen Zeitraum abgewandert. Damit ergibt sich für Sachsen 2015 ein positiver Wanderungssaldo von 42.000 Menschen.“

Der für 2015 für die Bundesrepublik Deutschland ermittelte Wanderungssaldo beläuft sich auf 1,14 Millionen Ausländerinnen und Ausländer. Erstmals wurde für 2015 im Rahmen der Wanderungsstatistik die Zu- und Abwanderung von Ausländerinnen und Ausländern beruhend auf einer durchgeführten Schnellschätzung ermittelt, betonen die Statistiker. „Diese wurde von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder entwickelt, um den aktuellen Informationsbedarf decken zu können. Die Schnellschätzung basiert auf bereits vorliegenden geprüften Ergebnissen für die Monate Januar bis August 2015 und auf geschätzten Daten für das Wanderungsgeschehen von Ausländerinnen und Ausländern (Zuzüge und Fortzüge) für die Monate September bis Dezember 2015.“

Die Wanderungsstatistik selbst beruht auf Verwaltungsdaten. „In den genannten Zahlen sind Schutzsuchende grundsätzlich berücksichtigt“, betonen die Statistiker: „Derzeit dürfte es jedoch eine Untererfassung dieser Personengruppe geben, die nicht quantifiziert werden kann. Schutzsuchende sind zwar meldepflichtig und damit grundsätzlich in der Wanderungsstatistik erfasst. Allerdings ist davon auszugehen, dass eine zeitnahe Erfassung aller Schutzsuchenden durch die Meldebehörden nicht möglich war.“

Womit man dann wieder beim gewaltigen Antragsstau wäre, der Asylsuchenden in ganz Deutschland das Leben sauer macht und Unterbringung und Integration deutlich verzögert. Oder, um die Statistiker des Bundesamtes zu zitieren: „Es muss davon ausgegangen werden, dass sowohl die Ergebnisse der Wanderungsstatistik als auch die der Ausländerstatistik für 2015 das tatsächliche Geschehen untererfassen, da nicht in allen Fällen von einer zeitnahen Registrierung der Zugezogenen ausgegangen werden kann.“

Und das im ach so auf seine ordentliche Verwaltung stolzen Deutschland.

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