Dramatischer Spielverlauf, keine Tore. RB Leipzig erkämpft am Montag gegen den Karlsruher SC ein torloses Remis. Marvin Compper sieht in der 37. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte.

Die Ausgangslage ist klar: Die Leipziger brauchen den Dreier, möchten sie im Aufstiegsrennen noch eine gewichtige Rolle spielen. Achim Beierlorzer gibt in der Offensive Ante Rebic den Vorzug vor Yussuf Poulsen. Hinten übernimmt Lukas Klostermann wieder die rechte Außenbahn. Marvin Compper kehrt nach auskurierter Grippe zurück in die Innenverteidigung.

Das Spiel ist schon in der Anfangsphase höchst aggressiv. Dass Rebic schon in der 8. Minute die Gelbe Karte sieht, zeugt von der Härte, mit der die Rasenballer in die Zweikämpfe gehen. Die Karlsruher lassen sich auf diese körperbetonte Spielweise ein, so dass die Zuschauer ein intensiv geführtes Duell zu sehen bekommen.

Nach einer Viertelstunde nimmt die Partie Fahrt auf. Compper möchte zu Coltorti zurückgeben, übersieht aber, dass der Schweizer seinen Strafraum verlassen hat. Hennings schaltet schnell. Der Innenverteidiger hastet zurück, setzt sich gegen den Angreifer durch und grätscht den Ball ins Aus (17.). Bei der anschließenden Ecke köpft Gulde das Leder dem RB-Keeper mitten ins Gesicht. Der Keeper muss behandelt werden, macht aber weiter (17.).

Die Leipziger schnaufen kurz durch und haben Glück, dass Hennings per Fuß (20.) und Gordon mit dem Kopf (30.) den Kasten knapp verfehlen. Compper steht völlig neben sich, als er Yamada an der Strafraumgrenze von den Beinen holt. Klare Verhinderung einer Hundertprozentigen. Der Ex-Nationalspieler darf vorzeitig duschen (37.).

Den fälligen Valentini-Freistoß wehrt Coltorti mit einer Faust in der Luft ab (38.). Hennings scheitert an Coltorti (44.). Yamada trifft den Pfosten (45.). Gulde und Yamada (45.+2) lassen auch die beiden nächsten Hochkaräter auf der Strecke.

Anthony Jung im Zweikampf mit Gactan Krebs. Foto: GEPA Pictures
Anthony Jung im Zweikampf mit Gactan Krebs. Foto: GEPA Pictures

Die Leipziger haben in des Gegners Hälfte bis zum Pausenpfiff wenig anzubieten. Damari prüft kurz nach Anpfiff aus 16 Metern KSC-Keeper Orlishausen (4.). Rebic spielt einen besseren Kullerball direkt in des Keepers Arme (41.). Freilich ist die gezeigte Leistung bis zur Pause eines Aufstiegsaspiranten unwürdig. Aber: Hinten steht die Null.

Der KSC tut sich nach Wiederanpfiff schwer, an seine Sturm-und-Drang-Phase anzuknüpfen. Trotz Überzahl erspielen sich die Gastgeber wenige Chancen, während die Leipziger mehr in Richtung gegnerischem Strafraum probieren.

Hatte die erste Hälfte für neutrale Zuschauer erfrischende Offensivszenen en masse in petto, ist der zweite Durchgang von Ideen- und Konzeptlosigkeit geprägt. Forsberg kommt nach Vorarbeit durch Poulsen immerhin zu einem gefährlichen Torschuss aus kurzer Distanz, bei dem Orlishausen auszeichnen darf (70.).

Micanski unterliegt im Eins-zu-Eins gegen Coltorti (80.). Forsberg prüft nochmals den KSC-Keeper. Wieder kein Tor (85.). Mehr ist heute nicht drin. Die Messestädter erkämpfen sich in Unterzahl immerhin einen Punkt, können aber den Powerfußball aus den Spielen gegen Union Berlin und Wolfsburg nicht auf den Rasen des Wildparkstadions zaubern.

Mit dem Punktgewinn verkürzen die Rasenballer die Distanz zu Platz 3 auf acht Zähler. Aber seien wir ehrlich: In der momentanen Form sind die Leipziger kein Aufstiegskandidat. Nächsten Montag muss RB Leipzig abermals gegen ein Team aus dem oberen Tabellendrittel antreten. Fortuna Düsseldorf ist im Zentralstadion zu Gast (Anstoß: 20:15 Uhr).

Die Statistik zum Spiel

RB Leipzig:
Coltorti – Klostermann, Compper, Rodnei, Jung – Demme – Kimmich, Kaiser (C), Forsberg (90. Kalmár) – Rebic (43. Poulsen), Damari (46. Hierländer)

Karlsruher SC:
Orlishausen – Valentini, Gordon, Gulde, Max – Meffert – Barry (64. Micanski), Yabo (73. Nazarov), Krebs (90. Peitz), Yamada – Hennings

Gelbe Karten:
Max, Krebs | Rebic (3), Jung (4), Kaiser (3), Rodnei (1)

Rote Karte:
Marvin Compper (37., Notbremse)

Zuschauer:
17.829 im Wildparkstadion

Schiedsrichter:
Benjamin Brand (Gerolzhofen)

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