Viel besser hätte der Saisonstart gar nicht laufen können für den SC DHfK. Die Arena war mit 4.016 Zuschauern gut gefüllt, die Mannschaft präsentierte sich als unverbrüchliche Einheit und ein 31:27-Sieg gegen den Hamburger Sportverein sprang für den Handball-Aufsteiger auch noch heraus. Die guten Ergebnisse der Vorbereitung bestätigte das Team von Christian Prokop somit gegen einen Gegner, bei dem die Spieler noch nicht ganz so gut miteinander zu harmonieren scheinen.

Vor allem über einen fast makellosen Abwehrverbund erspielten sich die Hausherren den verdienten Sieg. „Pascal Hens hat in der ersten Halbzeit noch einige Schneisen zu viel in unsere Deckung geschlagen, wir haben das aber in den Griff gekriegt“, so Heim-Trainer Prokop nach der Partie. Dies geschah vor allem durch aggressives Herausrücken aus der 6-0 Verteidigung gezielt gegen den Nationalspieler. „Das war auch nötig“, so Alen Milosevic gegenüber der L-IZ. „Er hat auch mit Körperkontakt einfach noch eine Wahnsinnsfackel. Wenn er frei zum Wurf kommt, hat ein Torwart aus neun oder zehn Metern kaum Chancen.“ Milosevic musste während des Spiels wegen einer Platzwunde an der linken Augenbraue behandelt werden. „Wir waren aber so gut drauf heute, da habe ich das den Rest der Partie nicht gespürt“, sagte der Schweizer weiter.

Kurzzeit-K.O. von Alen Milosevic mit blutender Platzwunde. Doch er konnte weitermachen. Foto: Jan Kaefer
Kurzzeit-K.O. von Alen Milosevic mit blutender Platzwunde. Doch er konnte weitermachen. Foto: Jan Kaefer

Das viele Aushelfen in der Verteidigung erfordert einen hohen Aufwand, doch konditionell sieht Trainer Prokop sein Team voll auf der Höhe. „Ich habe mir keine Sorgen darüber gemacht, dass wir in der Verteidigung Probleme bekommen könnten. Wir haben in der Vorbereitung besonderen Wert auf die Konditionseinheiten gelegt, außerdem stehen genug Wechselmöglichkeiten zur Verfügung.“ In der Tat gab es nur eine kurze Phase, in der die Hanseaten in Führung lagen. Nach schnellen drei Toren innerhalb von zweieinhalb Minuten glichen die Gäste in der gleichen Zeit aus. Nach erfolglosen Angriffen beider Mannschaften, bei denen sich Johannes Bitter als Rückhalt im Tor des HSV erwies, gab es zwei Führungen für die Gäste. Schnell aber gingen die DHfKler wieder in Führung und konnten diese zur Halbzeit sogar auf 15:11 ausbauen.

Philipp Pöter (#9, DHfK) lässt sich von Illja Brozovic nicht stoppen. Foto: Jan Kaefer
Philipp Pöter (#9, DHfK) lässt sich von Illja Brozovic nicht stoppen. Foto: Jan Kaefer

Michael Biegler machte sich zu diesem Zeitpunkt keine Sorgen. „Ich habe es für möglich gehalten, diesen Rückstand zu drehen, aber die Mannschaft konnte die Trainingsleistung nicht abrufen und der SC DHfK hat uns in Sachen Komplexität und Variabilität etwas voraus gehabt.“ Seine Mannschaft brauche wohl noch etwas Zeit, die er sich auch vom Umfeld erbat. Die Variabilität der Leipziger deutete sich ebenfalls in der ersten Halbzeit schon an, fünf verschiedene Werfer erzielten die ersten fünf Treffer. Selbst doppeltes Unterzahlspiel konnte die Truppe so kompensieren und fand meist doch einen Weg durch die Hamburger Reihe am Kreis.

Mit der Führung und dem euphorischen Publikum im Rücken bewahrten die Spieler dennoch die Ruhe und schlossen kaum einen Angriff überhastet ab. Die Zeit spielte für die Heimmannschaft und etwas ließen sich wohl auch die Schiedsrichter von der erstligareifen Stimmung beeindrucken. Da gab es schon einmal einen Siebenmeter ohne erkennbare Wurfbewegung oder Kreisberührung des Hamburger Verteidigers. Doch ausschlaggebend für den Sieg war eben die Mannschaftsleistung, die Christoph Steiner auf den Punkt brachte: „Wir hatten die Devise, diszipliniert zu spielen und haben das sehr gut umgesetzt.“ Der gelungene Saisonstart war somit ein durchaus verdientes Ergebnis.

Anspiel zum Kreis von Maximilian Janke auf Benjamin Meschke. Foto: Jan Kaefer
Anspiel zum Kreis von Maximilian Janke auf Benjamin Meschke. Foto: Jan Kaefer

Schon am kommenden Samstag gegen Melsungen ist wieder mannschaftliche Geschlossenheit gefragt. Die Gegner besiegten immerhin die Füchse Berlin.

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