Mit der Partie gegen Bayer Leverkusen starteten die Handballerinnen des HC Leipzig in ihre dritte englische Woche. Einen Tag vor der Reise zum Europacup-Rückspiel nach Antalya, ließen sich die Blau-Gelben auch von den Bayer-Elfen nicht überlisten und konnten damit alle fünf seit der Nachweihnachtszeit ausgetragenen Pflichtspiele gewinnen.

Mit der Partie gegen Bayer Leverkusen starteten die Handballerinnen des HC Leipzig in ihre dritte englische Woche. Einen Tag vor der Reise zum Europacup-Rückspiel nach Antalya, ließen sich die Blau-Gelben auch von den Bayer-Elfen nicht überlisten und konnten damit alle fünf seit der Nachweihnachtszeit ausgetragenen Pflichtspiele gewinnen.

In den letzten beiden Heimspielen – gegen Metzingen und Muratpasa – war die erste Halbzeit jeweils eine wacklige Angelegenheit für den HCL. Mit Spannung warteten die 1.795 Zuschauer in der Arena daher am Mittwoch darauf, wie sich ihr Team im Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen aus der Affäre ziehen würde.

Nach fünf Minuten standen auf so mancher Stirn schon wieder die Sorgenfalten, denn ein erneut fehlerbehafteter Auftakt ließ die Blau-Gelben schnell mit 2:5 ins Hintertreffen geraten. Allerdings fand das Team von Norman Rentsch nach einer direkt einberufenen Auszeit rechtzeitig den richtigen Schalter im Kopf.

“Wir haben mit einer offensiven Abwehr angefangen, aber das hat nicht ganz so funktioniert, wie wir das wollten. Aber wir haben immer an uns geglaubt und gewusst, dass unsere Zeit noch kommt. Das Spiel hat 60 Minuten. Am Ende ist es wichtig zu gewinnen”, beschreibt Kreisläuferin Luisa Schulze die wacklige Anfangsphase.

Mit einer Fünf-Tore-Serie machten die Gastgeber aus einem 3:6-Rückstand eine 8:6-Führung (11.) und schienen nun die nötige Sicherheit erlangt zu haben. Doch nur zwei Minuten später hatte Leverkusen das Ding bereits wieder auf 8:9 gedreht. Doch anstatt nun erst recht ins Schlingern zu geraten, geriet der HCL-Kahn umgehend wieder auf Kurs.

Stärkste Phase im ersten Durchgang war die Fünfer-Serie vom 13:11 (22.) zum 17:11 (28.), in der Katja Kramarczyk ihren Kasten zehn Minuten lang sauber halten konnte. Der Halbzeitstand von 19:12 erweckte den Eindruck, als sollte in der zweiten Hälfte nicht mehr viel anbrennen können.

Der HCL hat eine Neue: Bis zum Saisonende hilft Kreisspielerin Ann Cathrin Kamann (re.) aus, die vom Drittligisten Solingen kommt. Foto: Sebastian Brauner
Der HCL hat eine Neue: Bis zum Saisonende hilft Kreisspielerin Ann Cathrin Kamann (re.) aus, die vom Drittligisten Solingen kommt. Foto: Sebastian Brauner

Doch es dauerte diesmal gut neun Minuten, bis die HCL-Frauen mental wieder auf dem Feld angekommen waren. Die komfortable Plus-Sieben-Führung schrumpfte währenddessen auf spärliche plus Zwei (21:19/ 39.), offenbar das richtige “Hallo, wach!?”-Signal für Leipzig. Nach einer durch Norman Rentsch einberufenen Auszeit saßen die Würfe besser, und Luisa Schulze stellte mit dem 27:20 (48.) die alte Halbzeit-Distanz wieder her.

“Was in dieser Saison einfach anders ist, die Mannschaft kämpft bis zum Schluss. Auch wenn wir ungünstigerweise einen Vorsprung wieder hergeben, wissen wir, dass wir am Ende trotzdem noch gewinnen können. Das haben wir heute auch wieder gezeigt”, erklärt die 25-Jährige.

Nur zwei Sekunden später erhielt die Nationalspielerin jedoch ihre dritte Zeitstrafe und musste somit für die verbleibende Spielzeit im Publikum Platz nehmen. Der Stimmung in der Arena tat diese zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidung gut, denn jetzt lieferten die Ränge die passenden Emotionen zu dem Stück, was da auf der blauen Platte gespielt wurde.

Leverkusen war faktisch besiegt. Coach Rentsch gönnte den zuletzt sehr selten zu sehenden Akteurinnen Helena Hertlein, Kaya Diehl und Franziska Mietzner ein wenig Spielpraxis. Mit 30:25 gewannen die Leipzigerinnen schließlich und machen sich nun auf die Reise in die Türkei, wo am Sonntag das Viertelfinale im EHF-Cup gebucht werden soll. Ein Sieben-Tore-Polster ist schon mal mit im Gepäck.

Audio: Interview mit Luisa Schulze zum Spiel

Die Statistik zum Spiel

HC Leipzig vs. TSV Bayer 04 Leverkusen 31:27 (19:12)
Handball, 1. Bundesliga (Frauen), 11. Spieltag

HC Leipzig: Kramarczyk, Kurzke, Roth – Mazzucco (3), Mietzner, Hertlein (2), Schulze (3), Kudlacz-Gloc (1), Hubinger (4), Lang (5), Diehl, Minevskaja (11/6), Reißberg, Urbicht (2). Trainer: Norman Rentsch.
Bayer Leverkusen: Gaiovych, Fehr – Seidel (1), Braun (1), Heldmann, Glankovicova (4), Adams (4), Karolius (3), Naidzinavicius, Ruthenbeck, Berndt, Jochin (3/2), Janouskova (1), Schilk (3), Rode (7/1). Trainerin: Renate Wolf.

Schiedsrichter: Nils Blümel/ Jörg Loppaschewski. Zwei-Minuten-Strafen: HCL 4x (3x Schulze, Kudlacz-Gloc), Leverkusen 1x (Seidel). Siebenmeter: HCL 7/6 (Minevskaja 7/6), Leverkusen 6/3 (Naidzinavicius 2/0, Rode 2/1, Jochin 2/2). Zuschauer: 1.795 in der Arena Leipzig.

Mehr Infos zur 1. Bundesliga:
www.hbf-info.de

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