Für Julia Redder war die Partie gegen Bundesliga-Absteiger HL Buchholz 08-Rosengarten das perfekte Debüt. „Das erste Heimspiel, das erste Spiel für den HCL, und dann gleich ein Sieg. Das ist natürlich super!“, freute sich die 24-Jährige Rückraumspielerin über den 33:27-Erfolg vom Sonntag (2. Oktober). Dadurch führen die Handballerinnen des HC Leipzig nach vier Siegen aus vier Spielen sogar vorübergehend die Tabelle der 2. Bundesliga an.

Bei der starken Premiere im Trikot ihres neuen Teams, deutete Julia Redder bereits eindrucksvoll an, welches Potenzial in ihr steckt. Mit elf Würfen und sieben Treffern, war sie gemeinsam mit Julia Weise die wurfgewaltigste Spielerin der Blau-Gelben. Wenn die Schulterprobleme, die den Neuzugang vom SV Union Halle-Neustadt in den ersten drei Saisonspielen noch ausbremsten, endgültig beseitigt sind, ist von dem beim Thüringer HC ausgebildeten Top-Talent sicher noch einiges zu erwarten.

Den Sieg im Spitzenspiel gegen Buchholz-Rosengarten mussten sich Redder und Kolleginnen hart erarbeiten. „Wir sind noch eine junge Mannschaft, da gibt es immer noch ein paar Ups und Downs. Das hat man auch heute wieder gesehen. Da ist es ganz wichtig, die Nerven zu behalten. Das war gar nicht so einfach. Aber wir haben es dann doch geschafft, wieder den Hebel umzuschalten und konnten dann das Spiel für uns entscheiden.“

Den Schlüsselmoment der Partie, der den Schalter endgültig Richtung Sieg umlegte, war aus Sicht der Neu-Leipzigerin eine Aktion in der 44. Minute. Kurz vorher waren die Gäste dem HCL mit 18:17 (41.) wieder bedrohlich nah gekommen, bevor drei Treffer in Folge Leipzig beim 21:17 (44.) etwas Luft brachte. Als dann beim nächsten Gäste-Angriff Sharleen Greschner gedankenschnell ein Zuspiel klaute und durch ihren Konter auf 22:17 (44.) erhöhte, war der Weg zum viel umjubelten Heimsieg geebnet.

Sharleen Greschner beim Torwurf. Foto: Jan Kaefer
Sharleen Greschner beim Torwurf. Foto: Jan Kaefer

Immerhin 598 Fans – so viele wie lange nicht mehr – sorgten in der Sporthalle Brüderstraße für lautstarke Unterstützung. Vor Anpfiff hatte sich an der Kasse daher eine ungewöhnlich lange Schlange gebildet. „Es ist super, dass so viele Menschen heute hier waren, um uns anzufeuern“, war auch Redder positiv angetan. „Es macht umso mehr Spaß, je voller die Halle ist. Es war eine super Stimmung und das spürt man auch auf dem Feld. Das pusht noch mal richtig.“

Ordentlich pushen werden sich die Leipzigerinnen auch bei kommenden Auswärtsspiel müssen. Denn dann geht es im absoluten Top-Spiel der 2. Liga zu Frisch Auf Göppingen (23. Oktober), die bisher ebenfalls alle ihre Spiele gewonnen haben. Eine Woche vorher ist der HCL aber zunächst in der 2. Runde des DHB-Pokals gefordert. In der heimischen „Brüderhölle“ soll dann gegen Liga-Konkurrent TuS Lintfort der Einzug in die nächste Pokalrunde klar gemacht werden (16. Oktober/ 16 Uhr). Vielleicht bilden sich dann ja auch wieder lange Schlangen vor der Halle.

Starke Leistungen sprechen sich herum: Lange Warteschlange vor der "Brüderhölle". Foto: Jan Kaefer
Starke Leistungen sprechen sich herum: Lange Warteschlange vor der “Brüderhölle”. Foto: Jan Kaefer

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