Mit ihrem Auftaktspiel beim SV Werder Bremen, starten die Handballerinnen des HC Leipzig am 10. September in die neue Zweitliga-Saison. Nach dem 12. Tabellenplatz im Vorjahr, soll es diesmal ein ganzes Stück weiter nach oben gehen. „Wir versuchen, um den 5. Platz mitzuspielen“, legte HCL-Präsident Torsten Brunnquell beim Pressefrühstück am Freitag die Latte hoch. „Die Mannschaft spielt schon lange zusammen und ist gewachsen. Mit den punktuellen Verstärkungen kann diese Zielstellung möglich werden.“

Cheftrainer Fabian Kunze kann diesen Optimismus aktuell noch nicht so ganz teilen, denn ihn plagen ein paar Personalsorgen. Wie jetzt bekannt wurde, fällt Torhüterin Annabell Krüger mit einer Verletzung etwa sechs Monate aus. Da auch die zweite Torhüterin Anna Kröber noch bis schätzungsweise November mit einer Fußverletzung fehlt, herrscht beim HCL zwischen den Pfosten gerade gähnende Leere. Der Verein sucht nun mit Hochdruck nach einem adäquaten Ersatz.

Überhaupt wirkt die Personaldecke insgesamt alles andere als flauschig. Im letzten Jahr hatte der Verein den Kader mit 17 Spielerinnen bewusst etwas kleiner gehalten. Verletzungspech, Corona und ähnliches hatten das Team dann aber immer wieder in personelle Schwierigkeiten gebracht. Mit Ende der Saison haben sich sechs Spielerinnen von den Blau-Gelben verabschiedet, darunter mit den Zwillingen Jaqueline und Stefanie Hummel auch eine echte HCL-Institution – die natürlich eine Lücke hinterlassen.

Dem gegenüber stehen momentan mit Julia Redder (23 Jahre/ Union Halle-Neustadt), Joanna Granicka (18 Jahre/ Varsovia Warschau) und Jennifer Hofmann (24 Jahre/ HC Erlangen) drei Neuverpflichtungen zu Buche. Zwei weitere werden wohl noch hinzukommen. Wenn es nach Coach Kunze geht, wären eine Linkshänderin und eine Innenblockspielerin optimal. Unterm Strich stünden dann 16 Akteurinnen im Bundesliga-Kader.

Zusätzliche (Wo-)Manpower könnte zudem der neu ernannte Perspektivkader bieten. In diesen wurden mit Saskia Richter, Marlene Berg, Leonie Spott, Jenny Illge und Annemarie Möller fünf A-Jugendliche des HCL berufen, die als besonders talentiert und ehrgeizig gelten. Sie sollen allmählich an die 2. Bundesliga herangeführt werden und erhalten eine entsprechende Förderung. Zweimal die Woche trainieren die Talente beispielsweise im Frauenteam mit.

Zwei Heimspiele in der Vorbereitung

Um Verletzungen möglichst vorzubeugen, wird im Training der Leipzigerinnen von nun an mehr Fokus auf den Bereich Athletik und Verletzungsprophylaxe gelegt, der über die Saison hinweg beibehalten werden soll. Öffentlicher Trainingsauftakt war für die HCL-Frauen am 5. Juli, es folgen individuelle Trainingseinheiten sowie sportmedizinische Untersuchungen. Ab August steht dann wieder der Handball im Mittelpunkt. Vom 9.-14. August reist das Team ins tschechische Hodonin, wo es an einem internationalen Turnier teilnimmt, das mit einem Trainingslager verbunden wird. Ein weiteres Turnier mit HCL-Beteiligung gibt es am 20. August in Halle (Saale) um den Saale-Cup.

In der heimischen Brüderhalle ist das HCL-Team bei zwei Vorbereitungsspielen zu sehen. Am 25. August (18:30 Uhr) ist Union Halle-Neustadt zu Gast. Dabei handelt es sich um ein Benefizspiel zugunsten einer durch Spenden errichteten Schule in Kenia. Da der HC Leipzig in der ersten Runde des DHB-Pokals ein Freilos bekam, ist statt eines Pokalspiels am 4. September der HC Rödertal zum Testspiel zu Gast. Das erste Bundesliga-Heimspiel der neuen Saison ist dann für den 18. September terminiert. Gegner ist die SG H2Ku Herrenberg – idealerweise in einer rappelvollen „Brüderhölle“.

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