Diese Nachricht schmerzt die Leipziger Handballfans: Mit Lotta Röpcke wird eines der aktuell wohl größten Handballtalente Deutschlands den HC Leipzig zum Saisonende verlassen. Das gab der Zweitligist am Freitag bekannt. Die 19-Jährige Rückraumspielerin vollzieht damit einen weiteren Entwicklungsschritt und wird in die 1. Bundesliga zum VfL Oldenburg wechseln, wo sie für die kommenden zwei Spieljahre unterschrieb.

Lotta Röpcke hatte besonders im Jahr 2021 durch große Erfolge auf sich aufmerksam gemacht. Beim German Handball Award 2021 wurde sie sogar zur Siegerin der Kategorie Nachwuchshoffnung weiblich gewählt. Außerdem wurde sie mit ihrer HCL-A-Jugend Deutscher Meister und gewann mit dem Leipziger Sportgymnasium auch die Schülerweltmeisterschaft. Zudem hatte sie bereits die Jugend-Auswahlmannschaften des DHB durchlaufen.

Der Club bedauert den Weggang seines Top-Talents natürlich sehr, freut sich aber dennoch für sein Eigengewächs, diese Möglichkeit zur Weiterentwicklung in der 1. Bundesliga bekommen zu haben. „Lotta Röpcke hat sich diesen Schritt verdient. Es hat immer Spaß gemacht mit ihr zu arbeiten“, so HCL-Cheftrainer Fabian Kunze. „Lottas Trainingsbeteiligung ist super und sie setzt verschiedene Inhalte sehr schnell um. Ihre Schlagwürfe und das explosive Eins gegen Eins sind schon lange eine Waffe. Auch in der Deckung wird sie immer stabiler. Ihr neuer Verein kann sich glücklich schätzen.“

Lotta Röpcke (HC Leipzig). Foto: Jan Kaefer
Lotta Röpcke (HC Leipzig). Foto: Jan Kaefer

„Mir ist die Entscheidung alles andere als leichtgefallen, da ich sehr an Leipzig hänge. Ich habe hier das Handball ABC gelernt und jede Jugend durchlaufen. Trotzdem denke ich, dass ich nun den nächsten Schritt für meine persönliche Entwicklung gehen muss“, wird Röpcke in der HCL-Mitteilung zitiert.

„Ich habe 13 Jahre hier gespielt und habe Leipzig sehr viel zu verdanken. Dieser Verein wird für immer einen großen Platz in meinem Herzen haben und vielleicht sieht man sich ja irgendwann mal wieder.“

Nun allerdings geht es für sie zunächst in Oldenburg weiter, das zuletzt im Oktober 2021 in der 2. Runde des DHB-Pokals beim HC Leipzig gastierte und als Favorit mit 39:29 klar die Oberhand behielt. Lotta Röpcke hatte dort gegen ihren künftigen Verein einen Gegentreffer erzielen können.

Der VfL Oldenburg vermeldete ebenfalls am heutigen Freitag die Neuverpflichtung voller Vorfreude. Von einem extrem spannenden Transfer ist da die Rede, dem keine geringere Aufgabe zugedacht ist, als Kapitänin Merle Carstensen auf der Spielmacherposition zu entlasten.

Röpcke selbst sieht viel Potenzial im VfL-Team und damit die gute Möglichkeit, sich selbst weiterzuentwickeln. „Für mich stand fest, dass ich, nach meinem Abitur, im Sommer den nächsten Schritt in Liga eins gehen möchte“, erklärt sie auf der Vereinshomepage. „Das Probetraining in Oldenburg hat mir richtig gut gefallen, deshalb stand die Entscheidung für mich recht schnell fest.“

Objektiv betrachtet ist der Wechsel von Lotta Röpcke in die 1. Bundesliga die logische Konsequenz ihrer starken Leistungen der letzten Jahre. Es war abzusehen, dass dieser Schritt früher oder später vollzogen werden würde.

Dass es aber schon mit 19 Jahren passiert und ihr Weg direkt zu einem gestandenen Bundesliga-Team aus der oberen Tabellenhälfte führt, überrascht dann doch ein bisschen. Und es zeigt, was für ein hochkarätiges sportliches Juwel der HC Leipzig da in seiner Kaderschmiede geschliffen hat. Schwer vorstellbar, dass die Blau-Gelben die entstehende Lücke im Team zeitnah adäquat schließen können.

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