Erleichterung beim 1. FC Lok Leipzig: Das Regionalliga-Derby gegen die BSG Chemie am 16. Oktober darf im Bruno-Plache-Stadion vor Zuschauern ausgetragen werden. Das hat der Verein am Sonntag über seine Homepage und Social Media bekannt gegeben. Gleichzeit startete Lok den Kartenvorverkauf für die Partie. „Super, dass wir vor unseren Fans das Heimderby spielen dürfen. Das ist ein zusätzlicher Ansporn für uns. Wir freuen uns auf eine größere Kulisse als am Freitag gegen Rot-Weiß Erfurt“, zitieren die Blau-Gelben ihren Mannschaftskapitän Sascha Pfeffer.

Ungeduldig hatten Fans und Verein darauf gewartet, welche Entscheidung der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) im Berufungsverfahren treffen wird. Denn aufgrund der Ausschreitungen beim Derby am 7. Mai dieses Jahres in Leutzsch, war dem 1. FC Lok zunächst ein künftiges Geisterderby auferlegt worden. Dagegen sind die Probstheidaer in Berufung gegangen. Zwei Wochen vor dem neuerlichen Aufeinandertreffen der Lokalrivalen hat das Verbandsgericht des NOFV am heutigen Sonntag (2. Oktober) folgende Entscheidung verkündet:

„Wegen des unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger während und nach dem Meisterschaftsspiel zwischen der BSG Chemie Leipzig und dem 1. FC Lok Leipzig am 07.05.2022 wird der Verein zu einer Geldstrafe von 8.000 Euro verurteilt. Davon können 2.600 Euro für eine bis zum 30.06.2023 zu installierende hochauflösende Videoüberwachungsanlage im Bruno-Plache-Stadion verwendet werden, welche ab der 3. Liga Pflicht ist.

Die mit Urteil des NOFV-Sportgerichts vom 10.01.2022 verhängte Bewährungszeit wird bis zum 30.06.2023 verlängert. Darüber hinaus wird der 1. FC Lok die Stelle eines Beauftragten für Fans, Vielfalt und Toleranz schaffen und bis zum 30.06.2023 besetzen.“

„Ich freue mich, dass unsere Berufung gegen das Urteil des Sportgerichts erfolgreich war und das Verbandsgericht unserer Argumentation gefolgt ist. Es war ein hartes Stück Arbeit, die sich jedoch gelohnt hat“, lautet das Statement von Lok-Geschäftsführer Martin Mieth. „Es liegt nun an uns allen, dass so etwas nicht wieder vorkommt, auch nach der verlängerten Bewährungsphase. Der Verein steht über allem, danach müssen wir alle handeln.“

Dass das Geisterderby noch einmal abgewendet werden konnte, ist für den 1. FC Lok von enormer wirtschaftlicher Bedeutung, immerhin hängen daran erwartete Einnahmen in sechsstelliger Höhe – für einen Regionalliga-Verein überlebenswichtig. Begünstigt wurde die NOFV-Entscheidung ganz gewiss auch vom sportlich fairen Pokal-Derby, das vor genau einer Woche im Leutzscher Alfred-Kunze-Sportpark ohne unangenehme Zwischenfälle über die Bühne gegangen ist.

Seit heute 18 Uhr läuft im Online-Shop des 1. FC Lok der Ticketverkauf für den 16. Oktober. Ab Dienstag gibt es die Derby-Karten dann auch in den bekannten Vorverkaufsstellen.

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