Zum Auftakt des 8. Spieltags der Regionalliga Nordost, sorgte die BSG Chemie für ein dickes Ausrufezeichen. Im letzten Spiel mit dem etwas funzligen provisorischen Flutlicht und vor 4.999 Zuschauern im ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark, fuhren die Grün-Weißen ihren fünften Liga-Sieg in Folge ein und verpassten dem FC Carl Zeiss Jena damit dessen erste Saisonniederlage. Damit parken die Leutzscher mindestens für einen Tag auf dem 2. Tabellenplatz.

Wer ein paar Stunden vor Anpfiff auf das DFB-Portal fussball.de nach der Begegnung Chemie gegen Jena schaute, traute seinen Augen kaum. Denn der Live-Ticker hatte das Endergebnis bereits im Kasten – 0:13 (0:5) für Jena, inklusive eines Eigentors. Außerdem kassierte Chemie zwei Rote und eine Gelb-Rote Karte sowie einen Elfmeter. Alleine in der 66. Minute fielen sechs (!) Tore. Wild. Aber: Es kam dann doch ganz anders …

Uuups...! Als Orakel nicht zu gebrauchen. Screenshot: L-IZ.de
Uuups…! Als Orakel nicht zu gebrauchen. Screenshot: L-IZ.de

So fiel das einzige Tor

1:0 Philipp Harant (BSG Chemie), 67. Minute
Schiedsrichter Tim Kohnert entscheidet auf Freistoß für Chemie, der kurz vorm linken Strafraum-Eck ausgeführt wird. Insgesamt drei Leipziger verteilen sich um den Ball. Philipp Harant läuft an, und zieht aus rund 20 Metern Luftlinie mit dem rechten Fuß direkt ab. Der Ball hat reichlich Schmackes und offenbar sieht ihn Jena-Keeper Kevin Kunz auch etwas zu spät. Bevor er die Hände zur Abwehr nach oben reißen konnte, schlug die Kugel oben im rechten langen Eck ein. Es war der Siegtreffer.

So bewerten die Trainer das Spiel

Andreas Patz (Carl Zeiss Jena):
Glückwunsch an Chemie zum Sieg. Wir haben es einfach verpasst, ein Tor zu machen. Wir hatten in der ersten Halbzeit zwei ordentliche Möglichkeiten und hatten das Spiel in der zweiten Halbzeit bis zum Tor im Griff gehabt. Deshalb müssen wir uns die Niederlage selber zu schreiben. Dieses Tor war ein Traumtor – das tut richtig weh. Da hätten wir lieber das 0:0 mitgenommen, aber das haben wir heute wegen der mangelnden Chancenverwertung einfach nicht verdient.

Florian Brügmann ist mit dem Kopf zur Stelle. Foto: Jan Kaefer
Florian Brügmann ist mit dem Kopf zur Stelle. Foto: Jan Kaefer

Miroslav Jagatic (BSG Chemie):
In der ersten Halbzeit haben wir nicht so gut ins Spiel gefunden, hatten aber zwei, drei Situationen, wo der Ball knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei geht. Doch Jena war auch immer gefährlich und wir haben daher in der Halbzeit umgestellt.

In der zweiten Halbzeit war es ein Schlagabtausch. Jena hatte zwei Hundertprozentige, wenn die daraus ein Tor machen, stehst du da und guckst dich an. Aber durch einen super Freistoß von Harant haben wir dann ins Spiel gefunden und hatten auch noch ein paar mehr Möglichkeiten. Da hätten wir vorzeitig den Sack zumachen können, aber so blieb das Spiel immer offen.

Ich bin jetzt sehr glücklich und die 16 Punkte sind schön. Aber wir wollen nicht so viel darüber reden, sondern einfach weiterarbeiten. Wir wollen diesen Schwung mitnehmen aber nicht nach den Sternen greifen, sondern demütig bleiben und weiterhin Punkt für Punkt einfahren. Wir sind gut in unsere Entwicklung vorangekommen, das ist uns erst einmal das Wichtigste.

Die Statistik zum Spiel:
https://www.fussball.de/spiel/bsg-chemie-leipzig-fc-carl-zeiss-jena/…

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