Das hatte sich angedeutet: Die BSG Chemie Leipzig hat sich von ihrem Cheftrainer Adrian Alipour getrennt. Gleichzeitig ist auch Co-Trainer Marcus Wolf von seinen Aufgaben entbunden worden. Das teilte der Verein am Vormittag mit. Bis auf Weiteres übernimmt Christian Sobottka als interne Interimslösung das Traineramt beim Leutzscher Regionalligisten.
Mit lediglich 13 Punkten aus den bisherigen 17 Saisonspielen steckt Chemie Leipzig zur Halbzeit akut im Tabellenkeller fest. Morgen steht die wichtige Partie beim aktuellen Tabellenletzten Hertha Zehlendorf auf dem Programm. Ein Sieg dort ist quasi Pflicht, möchten die Grün-Weißen nicht noch tiefer in den Abstiegsstrudel geraten.
Der Verein hat deshalb nun die Reißleine gezogen und Veränderungen eingeleitet. Am gestrigen Montagabend hatte der Vorstand die sportliche Situation der 1. Mannschaft ausführlich analysierte. Als Konsequenz traf er die Entscheidung, den bisherigen Cheftrainer Adrian Alipour sowie Co-Trainer Marcus Wolf mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben zu entbinden.
„Dieser Entschluss ist uns äußerst schwergefallen, weil wir Adrian Alipour menschlich und fachlich sehr schätzen. Er hat unter schwierigen Umständen vom ersten bis zum heutigen Tage für seine Aufgabe bei Chemie gebrannt, dabei super zum Verein gepasst und ihm ein sympathisches Gesicht gegeben“, erläutert Sportvorstand Gregor Schoenecker die Personalentscheidung des Gremiums.
„Gern hätten wir mit ihm ein erfolgreiches neues Kapitel aufgeschlagen. Allerdings sind wir zu der Einschätzung gekommen, diese Entscheidung treffen zu müssen, weil wir das Saisonziel Klassenerhalt in erheblicher Gefahr sehen. Wir sind überzeugt, dass unsere Mannschaft nach den vielen Rückschlägen einen neuen Impuls braucht. Wir danken Adrian für die geleistete Arbeit und wünschen ihm für seine Zukunft beruflich und privat alles erdenklich Gute.“
Adrian Alipour, der erst im April dieses Jahres sein Traineramt angetreten hatte, sei unmittelbar nach dem Vorstandsbeschluss in einem persönlichen Gespräch informiert worden. „Ich habe gehofft, lange hier Trainer zu sein. Es kamen viele Dinge zusammen, die gegen uns gelaufen sind: viele Spiele, die wir knapp verloren haben, dazu viele Verletzte“, rekapituliert der 47-Jährige.
„Wir waren permanent auf Anschlag, konnten leider keine Serie starten, mal mehrere Spiele hintereinander gewinnen. Es war die kürzeste Trainerstation, aber es war für mich auch eine der besten. Ich bin überzeugt, dass Chemie die Klasse halten wird, und drücke meinem Nachfolger und der Mannschaft die Daumen.“
Als Nachfolger konnte Christian Sobottka gewonnen werden. Er war von 2017 bis 2023 bereits Co-Trainer der Chemiker, ist dem Verein schon lange verbunden. Er übernimmt das Amt interimsweise. Der bisherige U19-Trainer Jan Effner wird ihm – ebenfalls als Interim – an die Seite gestellt.
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