Es blüht und schäumt und leuchtet. Der Frühling lockt jetzt alle aus ihren Höhlen, die sich bei all der lange währenden Bärenkälte doch lieber noch verkrochen hatten. Der Himmel ist wieder blau. Und frühmorgens sieht man emsige Frauen beiseite springen ins bunte Grün. Sie sammeln. Kräuter und Blüten. Und auch die Blüten nicht nur zur Zier. Die Devise lautet: Das Auge isst mit.

Die Devise ist nicht neu. Sie gehört seit Jahrhunderten zum Wissen der kundigen Gastgeber. Wer Tafelfreuden bereiten will, vergisst auch den Augenschmaus nicht. Und das Schöne ist: Einen Teil dieser Augenfreude kann man auch essen. “Die Palette der essbaren Blüten ist riesig”, schreibt Tassilo Wengel. Der 58-Jährige ist Diplom-Gartenbau-Ingenieur, geboren in Zwickau, seit 1980 aber als Journalist unterwegs auf diversen Reise- und Wanderrouten, in Sachen Pflanzenwelt und Gartenkunst.

Für dieses Mini-Buch hat er sich nun ein bisschen ausgiebiger mit der Blüten-Küche der Vergangenheit beschäftigt. Der volkstümlichen, die auch in der Kräuterküche eine Rolle spielt, denn wenn das Kraut gesund ist und schmeckt, dann unterscheidet natürlich auch die sächsische Hausfrau nicht zwischen Kraut und Blüte. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt – Gänseblümchen und Holunderblüten gehören hierher.

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In einem kleinen Blüten-Lexikon erläutert Wengel, welche Blüten essbar sind, wann und wie man sie ernten oder anbauen sollte. Denn man muss natürlich nicht darauf warten, dass irgendetwas da draußen in der freien Natur blüht – wo man ja auch nicht weiß, ob nicht in der Nähe ein Bauer mit Chemikalien hantiert hat. Dass man die Nähe von Straßen sowieso meiden sollte, hat sich wohl herumgesprochen.

Aber wer einen Garten hat, der kann natürlich vorsorgen. Da hat er – oder sie, was wohl wahrscheinlicher ist – gleich doppelt was davon: die Farbenpracht und den Essgenuss. In zartem Lila blüht der Borretsch, dessen junge Blütenblätter man feingehackt aufs Frischkäsebrot streuen kann, in Rosa blüht die Duftpelargonie – die wilde, nicht zu verwechseln mit der Balkonzierde. Wie wär’s mit Pelargonien-Gelee? Oder Salat mit Blättern und Blüten der Kapuzinerkresse?

Wengel gibt nicht nur ein paar Grundrezepte mit dazu, wie man Blüten etwa in Butter, Zucker oder Salz verarbeitet. Wer sich durch die essbare Farbenpracht von der Ringelblume bis zur Zucchini-Blüte durchgeblättert hat, findet noch einen bunten Rezeptteil mit Salaten, Suppen, Cremes und sogar gefüllten Blüten, gebackenen Holunderblüten, Sorbet, Kuchen, Wein, Gelee … Oft ist die Blüte nur Grundlage für Farbe und Aroma, oft genug aber auch wilde, essbare Farborgie.
Aber wer einen Garten hat, der kann natürlich vorsorgen. Da hat er – oder sie, was wohl wahrscheinlicher ist – gleich doppelt was davon: die Farbenpracht und den Essgenuss. In zartem Lila blüht der Borretsch, dessen junge Blütenblätter man feingehackt aufs Frischkäsebrot streuen kann, in Rosa blüht die Duftpelargonie – die wilde, nicht zu verwechseln mit der Balkonzierde. Wie wär’s mit Pelargonien-Gelee? Oder Salat mit Blättern und Blüten der Kapuzinerkresse?

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Blüten für Genießer
Tassilo Wengel, Buchverlag für die Frau 2012, 5,00 Euro

Man kann die Blüten auch kandieren – augenscheinlich eine Kunst, die in England einst ihre Blüten trug, als englische Hausfrauen noch selbst kochten, buken und experimentierten. Da muss der Gast schon genauer hinschauen: Ist die Blüte nun nur Zierde oder eine kleine Leckerei extra?

Und selbst wenn es nur Zierde ist: Man kann’s ja mal probieren. Denn: Das Auge isst mit.

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