Im Wintersemester 2014/15 lädt die Universität Leipzig alle Interessierten zur dritten Auflage der Ringvorlesung "Kraftakt Energiewende - Chancen und Risiken der Transformation" ein. Sie steht unter der Regie von Prof. Dr. Thomas Bruckner, Vattenfall Europe Stiftungsprofessor für Energiemanagement und Nachhaltigkeit an der Universität Leipzig.

“Die Förderung innovativer Technologien im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes hat in der Vergangenheit bedingt durch technologisches Lernen zu einer erheblichen Kostensenkung im Bereich der Nutzung erneuerbarer Energien geführt”, sagt er. Deutschland habe damit auch international gesehen eine wichtige Voraussetzung für ehrgeizigen und gleichzeitig bezahlbaren Klimaschutz geschaffen.

Inzwischen deckten die Erneuerbaren Energien etwa 25 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland, so der Direktor des Instituts für Infrastruktur und Ressourcenmanagement weiter. “Die derzeit öffentlich am dringendsten diskutierten Fragen und Probleme des ehrgeizigen Systemumbaus sollen in fünf weiteren Vorlesungen thematisiert und diskutiert werden. Die Reihe hat sich inzwischen an der Universität Leipzig sowie als fester Bestandteil der Leipziger Energiewissenschaft und -wirtschaft etabliert”, erklärt Bruckner. “Der Schwerpunkt der diesjährigen Vorträge liegt auf den durch die Bundesregierung auf den Weg gebrachten energiepolitischen Veränderungen im Rahmen der Novelle des EEG 2014.” Die Ringvorlesung ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Infrastruktur und Ressourcenmanagement der Universität Leipzig mit dem Akademischen Energieverein Leipzig e.V., dem VDI Bezirksverein Leipzig e.V. und dem Deutsch-Russischen Institut für Energiepolitik und Energiewirtschaft e.V.

Das Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagements (IIRM) der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig verfolgt einen in der Region Mitteldeutschland bisher einzigartigen integrierten Ansatz, der alle Aspekte eines nachhaltigen Ressourcenmanagements (Energie/Wasser/Fläche/Abfall) gleichermaßen umfasst und so eine Brückenfunktion zwischen den umweltwissenschaftlichen Forschungsinstitutionen der Region und den umweltpolitischen bzw. energiewirtschaftlichen Entscheidungsträgern wahrnimmt. Das IIRM versteht sich als Ansprechpartner für alle, die auf betrieblicher, kommunaler, nationaler und internationaler Ebene anwendungsorientierte und umsetzbare Lösungen für integrierte Infrastruktursysteme suchen.

Der Akademische Energieverein Leipzig e.V. (AEL) ist ein Verein von Studierenden und Alumni aus verschiedenen Fachbereichen der Leipziger Hochschulen (Universität Leipzig, HTWK & HHL). Die Mitglieder verbindet das gemeinsame Interesse an Fragestellungen der Energiegewinnung und nachhaltigen Energienutzung. Die Ziele sind es, durch den Austausch von Theorie und Praxis den Energie(wirtschafts)standort Leipzig zu bereichern und einen Beitrag zur Information der Öffentlichkeit zu leisten.

Der VDI Bezirksverein Leipzig e.V. (VDI) vertritt im Raum Leipzig die Interessen von zirka 1.000 Ingenieuren. Unter dem Motto “Wir verbinden Kompetenz” werden Kontakte geknüpft, wird Wissen transferiert und der Nachwuchs für die Technik begeistert. Die Mitglieder sind in verschiedenen Fachgruppen aktiv, in denen Seminare, Kongresse und Veranstaltungen durchgeführt werden; an Richtlinien, Normen, Empfehlungen sowie Gesetzesvorlagen gearbeitet und mit der Politik, der Wirtschaft und den Bildungseinrichtungen diskutiert wird.

Das Deutsch-Russische Institut für Energiepolitik und Energiewirtschaft e.V. (DRIEE) wurde im Februar 2007 gegründet und hat seinen Sitz in Leipzig. Die Ziele des Instituts sind die Förderung und Pflege von Forschung und Lehre in den Bereichen der nationalen und internationalen Energiepolitik und Energiewirtschaft, insbesondere auch der wissenschaftlichen und praktischen Ausbildung des akademischen Nachwuchses.
Die Veranstaltungen im Überblick

Die Ringvorlesungen finden dienstagabends zwischen 19 Uhr und 21 Uhr in Hörsaal 2 der Universität Leipzig, Hörsaalgebäude Campus Augustusplatz, Universitätsstraße, 04109 Leipzig, statt. Sie richtet sich an Studierende der Leipziger Hochschulen, Fachleute und die interessierte Öffentlichkeit. Eine anschließende Diskussion, in der Fragen aus dem Publikum beantwortet werden können, rundet die Veranstaltungen jeweils ab.

14.10.2014: Prof. Dr. Claudia Kemfert, DIW Berlin: Quo vadis, Energiewende? – Ein Jahr schwarz-rote Energiepolitik

Energieexpertin und Referentin Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin wird in ihrem Vortrag zum Auftakt der Vorlesungsreihe eine Zwischenbilanz der Energiepolitik der schwarz-roten Bundesregierung ziehen.

28.10.2014: Prof. Dr. Martin Maslaton, MASLATON Rechtsanwaltsgesellschaft, Leipzig: Energiewende und EU-Recht – Eine Konfrontation

Inwiefern die deutsche Gesetzgebung zur Energiewende mit EU-Recht harmoniert, konkurriert oder gar kollidiert, ist Gegenstand des Vortrags von Prof. Dr. Martin Maslaton. Der Leipziger Rechtsanwalt und Energierechtsfachmann wird unter anderem einen Einblick geben, inwiefern die Förderung Erneuerbarer Energien in Deutschland gegen EU-Richtlinien verstoßen könnte.

25.11.2014: Prof. Dr. Erik Gawel, Universität Leipzig und UFZ Leipzig: Die Förderung erneuerbarer Energien auf dem Prüfstand – Das neue EEG 2014

Prof. Dr. Erik Gawel, gemeinsam von der Universität Leipzig und vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) berufen, wird das neue EEG 2014 im Hinblick auf ökonomische Effizienz und Effektivität analysieren.

09.12.2014: Manuel Wickert, Fraunhofer IWES Kassel: Virtuelle Kraftwerke – Von der Vision zur Realität

Neben politischen, rechtlichen und ökonomischen Aspekten steht im Bereich der Energietechnik die Theorie und Praxis sogenannter Virtueller Kraftwerke im Fokus. Bei diesem Konzept werden viele unterschiedliche dezentrale Stromerzeugungsanlagen (Blockheizkraftwerke, Notstromaggregate, Windkraftanlagen, Photovoltaikkraftwerke et cetera) zusammen mit Verbrauchern – derzeit hauptsächlich aus der Industrie und dem gewerblichen Bereich – über Steuerungstechnik in einem Pool miteinander koordiniert, so dass sie als ein Kraftwerk am Stromgroßhandelsmarkt auftreten können. Dies kann helfen, erneuerbare Energien schneller in das Energiesystem und den Strommarkt zu integrieren. Manuel Wickert vom Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik in Kassel gibt einen Überblick über den Stand der Wissenschaft und Technik dieses innovativen Ansatzes.

13.01.2015 – Dr. Andreas von Zitzewitz, Mitglied der Geschäftsführung der Hanwha Q CELLS GmbH: Zwei Jahre nach der Krise – Herausforderung Photovoltaik

Den Abschluss der Ringvorlesung bildet der Vortrag des Mitglieds der Geschäftsführung der Hanwha Q CELLS GmbH, Dr. Andreas von Zitzewitz. Zwei Jahre nach der Krise der Photovoltaik-Industrie in Mitteldeutschland wird er nicht nur zurück-, sondern auch vorausblicken sowie mögliche Chancen und Risiken der Entwicklung aufzeigen.

www.uni-leipzig.de/energiemanagement

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar