Vor dem Hintergrund der aktuellen Stellenkürzungen im Hochschulbereich und den anstehenden Landtagswahlen hat sich die sächsische Landesrektorenkonferenz (LRK) am Montag, 24. März, in Leipzig auf 17 sogenannte Wahlprüfsteine verständigt. Es handelt sich um Fragen zur Zukunft des Hochschulstandorts Sachsen. Sie sollen in den nächsten Tagen Landespolitikern sächsischer Parteien zugeleitet werden. Und die geplanten Stellenstreichungen stehen dabei ganz oben.

“Wir wollen einen Beitrag zur öffentlichen Debatte um die Hochschullandschaft leisten, indem wir die Parteien befragen und ihre Positionen themenbezogen im direkten Vergleich präsentieren”, sagt LRK-Vorsitzende Prof. Dr. Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig. “Unser Vorbild ist dabei die Hochschulrektorenkonferenz, die im vergangenen Jahr zur Bundestagswahl und in diesem Jahr zur Europawahl hochschulpolitische Prüfsteine formuliert hat.”

Aus Sicht der LRK sei die weitere Entwicklung der Hochschulen mitentscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Freistaats Sachsen. “Mit Bildung, Forschung und Transferleistungen tragen wir dazu bei, dass Sachsen vorankommt. Wir brauchen daher vor allem tragfähige Rahmenbedingungen und einen breiteren gesellschaftlichen Dialog zur Gestaltung einer zukunftsfähigen sächsischen Hochschullandschaft. Die Antworten, um die wir die Parteien bitten, werden zeigen, wie die Landespolitiker sich diese Rahmenbedingungen vorstellen”, erläutert Beate Schücking.

Die von der LRK formulierten Wahlprüfsteine sind in fünf Themenblöcke gegliedert: Grundsätzliches, Studium und Weiterbildung, Finanzierung, Forschung und Förderung des wissenschaftlichen/künstlerischen Nachwuchses sowie Familienfreundlichkeit/Gleichstellung.

Es geht auch um den so wichtigen Ausbau des Masterstudiums. Und in Prüfstein 1 geht es um die Gretchenfrage: Weiter kürzen, bloß weil sich das der Finanzminister 2010 so ausgedacht hat, oder wieder eine realistische Ausstattung der Hochschulen mit Dozenten und Professoren? – “Die sächsischen Hochschulen haben in den vergangenen 20 Jahren einen massiven Stellenabbau umsetzen müssen und einen weiteren schmerzhaften Stellenabbau bis 2016 akzeptiert. Jeder weitere Abbau von Personalstellen ab 2017 gefährdet substantiell Studium, Forschung und Transfer im Freistaat – sind Sie bereit, einen leistungsstarken Wissenschaftsstandort Sachsen zu erhalten und den Streichungsbeschluss des Sächsischen Landtages mit den bis 2020 wegfallenden 1042 Stellen zu revidieren?”

Und damit auch die klare Botschaft an die Wähler: Wer den Hochschul- und Forschungsstandort erhalten will, macht sein Kreuz besser bei einer Partei, die klipp und klar sagt: Diese Kürzungen sind schädlich und werden nach der Wahl gestoppt.

Die Wahlprüfsteine der Landesrektorenkonferenz:
http://wwwdup.uni-leipzig.de/~ifabrik/prins/dokumente/dok_20140324155041_c9a14ffebb.pdf

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