In den vergangenen Wochen haben sich einige Leipziger zu recht immer wieder über so manche Zahl gewundert, welche so von den Legida-Demonstrationen gemeldet wurde. Ein geflügeltes Wort dabei seither nach jeder neuen Demonstration unter Journalisten und einem humorbegabten Polizeipräsidenten Bernd Merbitz: „Das waren ganz sicher 15.000“. Nachdem sich am 21. Januar die Polizeizahlen nicht mehr erklären ließen, hatte die L-IZ auf maximal 6.000 geschätzt und Recht behalten. Unterstützung erhielten wir dabei von den Ergebnissen von Soziologen der Universität Leipzig. Am Rande der Legida-Demo vom 23. Februar entstand nun ein Interview mit Stephan Poppe von eben diesem Institut über die Methodiken der Zahlenerfassung.

Statt der 15.000 stellte sich nach dem 21. Januar rasch heraus, dass an diesem Tag mit eigentlich 5.000 Teilnehmern dennoch die meisten Menschen in Leipzig auf einer Legida – Demonstration des islamfeindlichen Bündnisses gewesen waren. Belegt durch Luftbilder der Soziologen der Uni Leipzig, welche unter der Leitung von Diplom Physiker und Dozent an der Universität Leipzig Stephan Poppe anhand der Demonstrationen Methodenlehre in der Feldforschung erproben.

Am Rande der gestrigen Legida-Demonstration gab es ein paar Einführungen in die Arbeitsweisen der Wissenschaftler bei der Erhebung ihrer Zahlen. Die übrigens bei etwa 850 nach einer ersten Schätzung vor Ort lagen. Den Versuch einer Abschätzung, wie es nun wohl aus soziologischer Sicht weitergehen könnte mit der Entwicklung der Protestbewegung Legida in Leipzig gibt es obenauf.

Was dies mit Katzenbildern bei Facebook oder den Platten auf dem Augustusplatz zu tun haben könnte und warum solche Zahlen auch politisch wichtig sind, fragte Michael Freitag, während Polizeiautos brummten und der NoLegida-Gegenprotest im Hintergrund hörbar grummelte.

Das Interview mit Stephan Poppe am 23. Februar auf dem Augustusplatz

 

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