Am 2. August 1862 konstituierte sich die "Handels- und Gewerbekammer zu Leipzig" als Vorläufer der heutigen Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer. An dieses Jubiläum erinnert das Staatsarchiv Leipzig ab Donnerstag, 2. August, mit einigen Archivalien aus der Gründungszeit, die in einer Vitrine im Foyer ausgestellt werden.

Hintergründe für die Einrichtung dieser Körperschaften waren die fortschreitende Industrialisierung Sachsens, der Wunsch nach voller Gewerbefreiheit und nach einer Institution, die zwischen Staat und Wirtschaft vermittelt. Dem wurde durch das neue Sächsische Gewerbegesetz vom 15. Oktober 1861 Rechnung getragen, das auch den Grundstein für die sächsischen Kammern legte. Zwischen Juli und November 1862 wurden Handels- und Gewerbekammern in Zittau, Dresden, Leipzig, Chemnitz und Plauen eingerichtet.

Zum ersten Präsidenten der Leipziger Kammer wurde Heinrich Poppe, Kramermeister und Großunternehmer gewählt, der auch der Handelsabteilung vorstand. Als Vorsitzender der Gewerbeabteilung fungierte der Klempnermeister Carl Wilhelm Haeckel. Bereits ab 1868 nahmen Industrie und Gewerbe unterschiedliche institutionelle Entwicklungen, die zu zahlreichen Umstrukturierungen und letztlich zur Bildung einer Industrie- und Handelskammer (erstmals 1929 so bezeichnet) und einer Handwerkskammer (ab 1953) führten.

Das Staatsarchiv Leipzig verwahrt Bestände mit einem Gesamtumfang von 160 laufenden Metern aus der Hinterlassenschaft der Kammern aus 150 Jahren. Sie dokumentieren die Förderung von Handel, Handwerk, Gewerbe und Industrie und sind daher unverzichtbare Quellen zur Aufarbeitung der Wirtschaftsgeschichte für die Stadt Leipzig und die Leipziger Region.

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