Am 8. März 2014 jährt sich zum 300. Mal der Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach. Geboren wurde dieser berühmte Bachsohn zwar in Weimar. Erst 1723 kam er mit seinem Vater nach Leipzig. Aber natürlich feiern auch Leipzig und das Bachmuseum den 300. Geburtstages dieses talentierten Sohnes - zusammen mit den anderen fünf Städten, die sein Leben prägten: Weimar, Hamburg, Berlin, Frankfurt/Oder und Potsdam.

Johann Sebastian Bachs zweitältester Sohn ist der Hauptvertreter der musikalischen Empfindsamkeit, derjenigen Stilepoche, die zwischen Barock und der Wiener Klassik verortet ist. Das kompositorische Schaffen C. P. E. Bachs ist außerordentlich vielseitig. Es umfasst zahlreiche Gattungen der Instrumentalmusik, darunter Sinfonien, Kammermusik, Klaviersonaten, Werke für Soloinstrumente sowie geistliche und weltliche Vokalmusik aller Genres.

Am 8. März 1714 wurde Carl Philipp Emanuel Bach in Weimar geboren und verbrachte hier seine frühe Kindheit, ehe der Vater Johann Sebastian 1717 an den Köthener Hof wechselte. Mit der Berufung des Vaters zum Thomaskantor zog die Familie 1723 nach Leipzig. Die Leidenschaft für die Musik war da längst entfacht – Carl Philipp Emanuel erlernte das Klavierspiel, erwarb das kompositorische Handwerkszeug und wurde schließlich vom Vater zu einem Virtuosen ausgebildet.

1731 begann er ein Studium der Rechtswissenschaft, das er 1734 an der Viadrina in Frankfurt (Oder) fortsetzte. Hier arbeitete er als Klavierlehrer, komponierte Klavier- und Kammermusik und führte als Leiter eines studentischen “Collegium musicum” von ihm selbst komponierte Huldigungskantaten und Werke des Vaters auf. Mit dem Regierungsantritt Friedrich II. (des Großen) siedelte dessen Hof 1740 von Ruppin nach Berlin bzw. Potsdam über. Fast 30 Jahre lang wirkte Carl Philipp Emanuel Bach als Kammercembalist im königlichen Dienst. Während dieser Zeit komponierte er einige seiner bahnbrechenden Werke, in deren Zentrum das Klavier steht: Konzerte, Sonaten und Kammermusik. Hier verfasste er 1753 auch seine maßstabsetzende Abhandlung “Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen”, die innerhalb kürzester Zeit europaweit zum Standardwerk avancierte.
Im März 1768 wurde Carl Philipp Emanuel Bach Nachfolger Georg Philipp Telemanns im Amt des Kantors am Johanneum und des städtischen Musikdirektors der fünf Hauptkirchen in Hamburg. Er wandte sich verstärkt der Kirchenmusik zu. Als “Hamburger Bach” genießt er im In- und Ausland höchstes Ansehen. Er wurde zu einer musikalischen Instanz, die mit heraus ragenden Dichtern und Philosophen verkehrte – ein Besuch im Hause Bach wurde zum Pflichtprogramm nicht nur für reisende Musiker.

Anders als vielen seiner komponierenden Zeitgenossen gelang es ihm, zahlreiche Werke auch drucken zu lassen und somit weit über Deutschland hinaus äußerst erfolgreich zu sein. Am 14. Dezember 1788 starb Carl Philipp Emanuel Bach. Seine sterblichen Überreste sind in der Krypta der Hamburger St. Michaelis-Kirche beigesetzt.

Die sechs bedeutendsten Stationen seines Lebens und Schaffens – Hamburg, Potsdam, Berlin, Frankfurt (Oder), Leipzig und Weimar – haben sein Jubiläum zum Anlass genommen und ein Städtebündnis gegründet. Seit August ist die Website zum Jubiläum online zu finden. Jede Stadt wird dort mit besonderem Blick auf Musik und Wirken des Komponisten unter dem gemeinsamen Dach porträtiert. Mit fachlich fundierter Unterstützung des Bach-Archivs Leipzig informiert die Internetseite umfassend, feinsinnig und lebendig zugleich über Carl Philipp Emanuel Bach, sein Werk, seine Weggefährten und das Leben im 18. Jahrhundert. Ein breit gefächerter Online-Kalender bildet das Herzstück der Website. Im Kalendarium werden alle Veranstaltungen national wie international sowie die Veranstaltungsstätten vorgestellt, Ticketbuchungen aufgezeigt und weiterführende Informationen und Impressionen vermittelt.

Über 200 Veranstaltungen zu diesem speziellen Bach-Geburtstag sind jetzt schon bekannt.

Die Website zum 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanual Bach:

www.cpebach.de

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