Eine Studie zeigt, was viele sächsische Familien und Schulen täglich spüren: Sachsens Lehrkräfte arbeiten regelmäßig mehr als vertraglich vereinbart. Außerdem wird Leipzigs Ankommenszentrum für geflüchtete Ukrainer/-innen ausgezeichnet und die Lateinamerikanischen Filmtage starten. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 5. Oktober 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus passiert ist.

Sachsens Lehrkräfte arbeiten deutlich zu viel

Sachsens Lehrer/-innen arbeiten zu viel. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Universität Göttingen, die unter anderem von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen finanziert wurde. Zum heutigen „Weltlehrertag“ wurden die ersten Ergebnisse der Studie in Dresden vorgestellt.

Ein Großteil der Lehrkräfte leistet laut der Studie regelmäßig Mehrarbeit, und zwar – im Jahresmittel – drei Stunden mehr als der Arbeitsvertrag vorsieht. Mehr als ein Drittel der sächsischen Lehrer/-innen in Vollzeit arbeitet während der Schulzeit gar mehr als 48 Stunden pro Woche. Das ist ein klarer Verstoß gegen die arbeitsrechtlichen Schutznormen.

„Die Studienergebnisse zeigen, dass sächsische Lehrerinnen und Lehrer nicht nur deutlich mehr Arbeit leisten, als sie vertraglich schulden“, ordnet Studienleiter Dr. Frank Mußmann die Ergebnisse ein. „Sie sind auch hoch belastet. Burnout-Indikatoren zeigen, dass sie hohe Gesundheitsrisiken tragen.“

Und das in Sachsen in besonders hohem Ausmaß: Die Arbeitszeit von sächsischen Lehrkräften ist höher als der bundesweite Durchschnitt, obwohl auch Studien in vielen anderen Bundesländern eine regelmäßige Mehrarbeit zum Ergebnis hatten.

Die Studie wurde Ende des Schuljahres 2021/22 an staatlichen Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien durchgeführt. Gymnasiallehrer/-innen überschreiten die vorgeschriebene Wochenarbeitszeit dabei am meisten, im Jahresmittel vier Stunden und 18 Minuten pro Woche. An Oberschulen und Grundschulen arbeiten die Lehrkräfte zwei Stunden und 16 Minuten wöchentlich zu viel.

Leipzigs Ankommenszentrum erhält Preis für innovative Verwaltung

Das sogenannte Ankommenszentrum der Stadt Leipzig wird für seine „innovative und bürgerzentrierte“ Verwaltung ausgezeichnet. Es soll den Preis für gute Verwaltung des „Public Service Lab“ und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin erhalten. Das „Public Service Lab“ ist eine ehrenamtliche Initiative, die – vereinfacht beschrieben – den Austausch zwischen Behörden, die Effektivität und Digitalisierung in der kommunalen Verwaltung fördern will.

Als im Frühjahr vor dem Hintergrund des Angriffs Russlands auf die Ukraine tausende Ukrainer/-innen nach Leipzig flohen, nahm die Stadt ein extra Ankommenszentrum für ukrainische Geflüchtete in Betrieb. Zuerst im Neuen Rathaus, doch dort wurde es schnell zu eng, deshalb zog das Ankommenszentrum Ende März in die Turnhalle der Gerda-Taro-Schule um. Seit Anfang Juni ist das Zentrum nun im Technischen Rathaus zu finden.

Das Besondere am Ankommenszentrum: Es bündelt die Dienstleistungen verschiedener Behörden, beispielsweise des Amts Bürgerservice, des Referats für Migration und Integration, des Sozialamts und der Ausländerbehörde. Somit können sich Geflüchtete dort „in einem Wisch“ registrieren lassen, Sozialhilfe beantragen, Hilfe bei der Wohnungssuche erhalten und sich nach Kita- oder Schulplätzen erkundigen.

Nun werden die Mitarbeiter/-innen des Ankommenszentrums als „Schnittstelle zwischen Einwohnern und Staat“ mit einem Preis gewürdigt, der am 14. Oktober in Freiburg im Breisgau vergeben werden soll.

Leipziger Elternwoche und Lateinamerikanische Filmtage starten

Am heutigen Mittwoch beginnen sowohl die sogenannte Leipziger Elternwoche als auch die Lateinamerikanischen Filmtage.

Mit der Leipziger Elternwoche versucht das Amt für Jugend und Familie, Eltern und deren jugendliche Kinder beim Berufseinstieg letzterer zu beraten. Auf dem Programm stehen unter anderem „15-Minuten-Talks“ mit Leipziger Ausbildungsunternehmen, zum Beispiel der Flughafen Leipzig-Halle. Außerdem werden bei einer „Herbstbörse“ im Berufsinformationszentrum noch offene Ausbildungsstellen für 2022 vergeben und über Ausbildungsplätze ab 2023 informiert.

Partner der Leipziger Elternwoche sind der Freistaat Sachsen, die Agentur fĂĽr Arbeit, das Jobcenter, die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig. Die Leipziger Elternwoche findet noch bis einschlieĂźlich dieses Samstags (8. Oktober) statt.

Bei den 13. Lateinamerikanischen Filmtagen werden vorrangig spanischsprachige Filme gezeigt, Spielorte sind die Schaubühne Lindenfels und der Verein in der Mühlstraße 14. Aber auch Vorträge und Workshops werden angeboten, beispielsweise zu „Populismus in Südamerika“ und zu den Unabhängigkeitskriegen in südamerikanischen Staaten.

Die Kulturreihe wird vom Sudaca e. V. ausgerichtet und von „Brot für die Welt“ und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Die Lateinamerikanischen Filmtage enden am Samstag, 15. Oktober.

RB fĂĽhrt zur Halbzeit gegen Celtic in Leipzig

Seit 18:45 Uhr läuft im RB-Stadion das Champions-League-Spiel zwischen RB Leipzig und Celtic Glasgow, zur Halbzeitpause führte der Gastgeberverein mit 1:0. Rund 3.000 Tickets wurden laut RB Leipzig an Fans aus Schottland verkauft. Dementsprechend voll war heute Nachmittag der Leipziger Markt, wo sich die Celtic-Fans trafen und in grün-weißen Shirts und mit viel Bier auf das Spiel einstimmten.

Die Mannschaft von Celtic Glasgow kam bereits gestern am frĂĽhen Abend in Leipzig an und bezog das Steigenberger-Hotel in der Innenstadt.

Zur Halbzeit stand es zwischen RB und Celtic am 5. Oktober 1:0. Foto: privat

Pilzberatungen im UiZ wieder aufgenommen

Worüber die LZ heute berichtet hat: über Lärmschutzbauarbeiten der Deutschen Bahn in Markranstädt und Großlehna und über die sinkenden Kinderwünsche der Leipziger/-innen

Was heute außerdem wichtig war: Das Umweltinformationszentrum (UiZ) in der Prager Straße bietet ab sofort wieder Pilzberatungen an. Ab dem kommenden Montag (10. Oktober) können Pilzsammler/-innen wieder montags von 15 bis 17 Uhr ihre Fundstücke im Rahmen von kostenlosen Beratungen begutachten lassen. Vorerst sind drei Termine vorgesehen: der 10. Oktober, der 17. Oktober und der 24. Oktober.

Das Umweltinformationszentrum bittet um eine telefonische Anmeldung unter der Nummer 0341 123-6711.

Die Beratungen fanden zwischen dem 29. August und dem 26. September wöchentlich statt, am Tag der Deutschen Einheit fiel der Termin aus.

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