Die (von “echten Fußballfans” umstrittene) Gründung

Der RB Leipzig (RBL) hat seinen Sitz in Leipzig, der Verein wurde am 19. Mai 2009 gegründet. Die Gründungsgeschichte und die Entstehung des RB Leipzig sind jedoch mit einigen Besonderheiten verbunden, die unter den Leipziger Fans des “Traditions-Fußballs” für Aufregung und Ablehnung sorg(t)en:

Der Verein RasenBallsport Leipzig e.V. wurde als “Retortenverein” gegründet. Die Gründung des RB Leipzig war eng mit dem österreichischen Getränkehersteller Red Bull verbunden. Red Bull übernahm zunächst den Viertligaverein SSV Markranstädt (Oberliga Nordost) und änderte den Vereinsnamen in “RasenBallsport Leipzig”, “Rasenball Leipzig” oder kurz “RB Leipzig.”

Baustelle der neuen Geschäfststelle von RB Leipzig an der Capastraße im Mai 2023. Foto: Ralf Julke

Baustelle der neuen Geschäfststelle von RB Leipzig an der Capastraße im Mai 2023. Foto: Ralf Julke

Anmerkung: Dabei ist wohl die Ähnlichkeit von RB (=Red Bull) und RB (=RasenBallsport) kein Versehen. ;-) Seit 2007 wird dieses Thema, ob Vereine auch Sponsorennamen tragen dürfen, im DFB und in den Vereinen diskutiert.

Die offizielle Website der Roten Bullen: https://rbleipzig.com/

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Der Verein verfolgte von Beginn an ehrgeizige Ziele und strebte den Aufstieg in die höheren Ligen des deutschen Fußballs an. Dieser schnelle Aufstieg führte zu Diskussionen und Kontroversen in der Fußballwelt, da einige traditionelle Fußballfans Bedenken hinsichtlich der Einflussnahme von Geldgebern auf Vereine äußerten.

Sportliche Erfolge und Bundesliga-Aufstieg

RB Leipzig erlebte rasante Erfolge und stieg innerhalb weniger Jahre von der Regionalliga in die Bundesliga auf. In der Saison 2016/2017 beendeten sie ihre erste Bundesliga-Saison auf dem zweiten Platz, was als außergewöhnlich für einen so jungen Verein angesehen wurde.

Der Verein investierte in ein modernes Stadion, die Red Bull Arena im Leipziger Sportforum, und zog eine wachsende Fanbasis an. RB Leipzig etablierte sich als feste Größe im deutschen Profifußball.

Der RBL ist heute ein ernstzunehmender Akteur im deutschen Fußball und hat eine eigene Identität mit einer großen Fangemeinschaft entwickelt – was die enorme Menge an mit Schals und RB Leipzig-Trikots ausgestatteten Fans bei Heimspielen zeigt, die man in Zügen, Bussen und Straßenbahnen antrifft.

Kritik am “kommerziellen” Fußball

Vorab wollen wir festhalten, dass nicht alle der folgenden Kritikpunkte auf jeden Verein oder jede Liga zutreffen und dass der kommerzielle Fußball auch positive Aspekte hat, wie die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Förderung von Gemeinschaften und die Möglichkeit, die besten Fußballer der Welt in Aktion zu sehen.

Dennoch sind die genannten Kritikpunkte für viele Fußballfans und Beobachter wichtige Anliegen, die eine Debatte über die Zukunft des Fußballs anregen.

Geld dominiert den Sport: Im kommerziellen Fußball steht oft der finanzielle Erfolg im Vordergrund. Dies führt dazu, dass große Vereine mit reichen Investoren und Sponsoren einen erheblichen Wettbewerbsvorteil haben, während kleinere Vereine und Ligen benachteiligt sind.

Inflationäre Gehälter und Ablösesummen: Die Gehälter und Transfergebühren für Spieler sind in den letzten Jahren explodiert. Dies hat zu einer Verzerrung des Marktes und zu exorbitanten Gehältern geführt, die in keinem Verhältnis zur Leistung der Spieler stehen.

Steigende Ticketpreise: Die Kosten für den Besuch von Fußballspielen sind für viele Fans unerschwinglich geworden. Dies führt zur Verdrängung traditioneller Fans durch zahlungskräftigere Zuschauer.

Kommerzielle Überbeanspruchung: Der Fußballkalender ist überfüllt, mit nationalen Ligen, internationalen Wettbewerben und Freundschaftsspielen. Spieler leiden unter Überlastung, die Qualität des Spiels kann darunter leiden.

Mangelnde finanzielle Fairness: Das Financial Fair Play (Link zu Wikipedia) wurde eingeführt, um finanzielle Stabilität im Fußball zu gewährleisten, aber einige Vereine umgehen diese Regeln oder nutzen Schlupflöcher aus.

Entfremdung der Fans: Einige Fans fühlen sich von den Vereinen entfremdet, da diese zunehmend von Investoren und Unternehmen gelenkt werden und die Interessen der Fans vernachlässigen.

Übermäßige Kommerzialisierung: Der moderne Fußball ist oft übermäßig kommerzialisiert, mit einer Fülle von Werbung und Sponsoren, die die Authentizität des Spiels beeinträchtigen können. Dazu gehört ebenso die massenhafte Anzahl an Merchandise-Artikeln, die in Online-Shops, Fan-Shops oder im Umfeld der Spiele angeboten werden.

Auswirkungen auf den Breitensport: Der kommerzielle Fußball hat auch Auswirkungen auf den Breitensport, da Geld und Ressourcen in die Profi-Ligen fließen, während die Basis vernachlässigt wird.

Weitere Artikel und Meldungen aus unserer Redaktion findet man auch unter dem Schlagwort “RB Leipzig”: https://www.l-iz.de/tag/rbl

Einleitungstext veröffentlicht am: 25.10.2023

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