Der Wettergott spielte schon einmal mit: Bei frühsommerlichem Sonnenschein nutzten viele Menschen, sofern sie nicht arbeiten mussten, den heutigen Maifeiertag für einen Ausflug ins Grüne. Zugleich aber wurde der traditionelle „Tag der Arbeit“ wieder von einer Vielzahl an Demonstrationen und Kundgebungen begleitet. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 1. Mai 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Der 1. Mai in Leipzig: Zwischen Gewerkschaftsaufzug, Radeltour und Kommunisten
Wie zu erwarten, hatten auch in Leipzig mehrere Gruppierungen und Organisationen dazu aufgerufen, am heutigen „Tag der Arbeit“ für politische Anliegen auf die Straße zu gehen. Den Auftakt bildete eine Demo des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die auch durch die Linkspartei unterstützt wurde. Geschätzt mehrere hundert Personen zogen kurz nach 10:30 Uhr vom Volkshaus und über einen Teil des Rings auf den Marktplatz. Unter dem Motto „Mach dich stark mit uns!“ war dort ab 12 Uhr eine Kundgebung angemeldet.
Dort gab es eine Vielzahl an Redebeiträgen, außerdem diverse Infostände, Kinderschminken, Hüpfburg und Musik von Banda Communale. Bereits 10 Uhr war eine DGB-Radtour an der Sachsenbrücke losgefahren und ebenfalls in der City geendet.
Ein Bündnis kommunistischer Gruppen indes rief wieder zu einer Demonstration um 15 Uhr am Südplatz auf, während die Freie Arbeiter*innen Union (FAU) ihre Demo erneut um 14 Uhr auf dem Richard-Wagner-Platz startete.
Bei der Südplatz-Demonstration soll es offenbar zur Nutzung von Pyrotechnik und auch Vermummungen gekommen sein, sodass die Polizei den Aufzug mehrfach stoppte. Unter anderem wurden mit Bezug auf die Kriege im Nahen Osten und der Ukraine Solidarität mit Palästina und Kritik an der NATO zum Ausdruck gebracht, wie bereits am Rand der Gewerkschafts-Kundgebung auf dem Markt beobachtet.
Bundesweite Demos zum 1. Mai: Arbeitszeit und Arbeitnehmerbelastung im Fokus
Nicht nur in Leipzig, sondern bundesweit gingen Menschen heute für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße. Besonders im Fokus stand die neue Bundesregierung aus Union und SPD mit dem voraussichtlich nächsten Kanzler Friedrich Merz (69, CDU), die kommende Woche antreten könnte. Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi forderte auf einer Kundgebung in Chemnitz Wachstumsimpulse ein und machte deutlich, dass sie weitere Belastungen der Arbeitnehmer ablehnt.
So stand die geplante Änderung des Arbeitszeitgesetzes durch die nächste Bundesregierung besonders in der Kritik: „Schluss mit dem Gequatsche, dass die Menschen blau machen, faul sind, dass sie einfach mehr arbeiten müssten“, so die 57-jährige Gewerkschafterin. In Deutschland werde schon jetzt keineswegs zu wenig gearbeitet und viele Beschäftigte würden massig Überstunden vor sich herschieben, so hieß es allerorten.
Auch der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD), der nach knapp dreieinhalb Jahren am Montag aus dem Amt scheidet, meldete sich auf X (ehemals Twitter) zu Wort: „Unverändert gibt es viel zu viele, die für zu wenig Geld hart arbeiten müssen. Deshalb bin ich für anständige Löhne. Und ich bin für starke Gewerkschaften. Sie sind wichtig für den sozialen Zusammenhalt unseres Landes. Darum geht es am 1. Mai!“
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Kammerbefragung zum Wirtschaftsstandort Leipzig/Halle: Die Rahmenbedingungen machen zunehmend Sorge
Stadtratsbeschluss soll aufgehoben werden: Stadt will ehemaliges Technisches Rathaus sanieren
Der Arbeitsmarkt in Leipzig im April 2025: Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit
Ab 5. Mai: Die Sesenheimer Brücke in Lindenthal bekommt jetzt eine Rampe
Was sonst noch wichtig war:
Erneut ein Brand in Leipzig-Grünau.
Nach langem Zerren unterzeichneten die Ukraine und die USA nun ein Rohstoffabkommen.
Israels Premier sieht sich heftiger Empörung ausgesetzt.
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