Spektakel im Spitzenspiel am Dienstagabend: Borussia Dortmund und RB Leipzig trennen sich in einem rasanten Duell mit 3:3. Die Rasenballer werden damit auch am Ende des aktuellen Spieltags in der Tabelle ganz oben stehen. Noch zur Halbzeit sah es nicht nach einem Unentschieden aus. Der BVB führte dank starker Leistung mit 2:0. Doch zwei „Geschenke“ für Werner brachten RBL zurück ins Spiel.

Ausgangslage: Spitzenspiel am Dienstagabend. Der Tabellendritte Dortmund empfing den um vier Punkte besseren Tabellenführer Leipzig. Die Rasenballer konnten in der Bundesliga die vergangenen sechs Partien gewinnen und erzielten dabei 25 Tore. In keinem dieser Spiele traf RBL seltener als drei Mal.

Gegner: Für den BVB verliefen zumindest die vergangenen drei Bundesliga-Spiele erfolgreich. Gegen Mannschaften aus dem unteren Bereich der Tabelle gelangen drei Siege mit insgesamt elf Toren. Zudem ließ die Borussia in ihrer Champions-League-Gruppe den italienischen Spitzenclub Inter Mailand hinter sich und qualifizierte sich damit für das Achtelfinale – genau wie die Leipziger, die das bereits am vorletzten Spieltag geschafft hatten.

Historie: Das Duell dieser beiden Mannschaften sorgt traditionell für heftige Emotionen. Im ersten Bundesliga-Heimspiel seiner Geschichte feierte RBL vor mehr als drei Jahren ein spätes 1:0 gegen Dortmund. Im Rückrundenspiel, das 1:0 für Dortmund endete, kam es zu den viel diskutierten Schmähungen und Angriffen auf RBL-Fans. Die vergangene Saison hingegen kannte einen klaren Sieger: Die Borussen gewannen 1:0 in Leipzig und 4:1 in Dortmund.

Aufstellung: Nachdem die Leipziger zuletzt stets im klassischen 4-2-2-2 angetreten waren, wechselte RBL-Cheftrainer Nagelsmann diesmal zu einem ungewohnten 4-3-1-2 mit Forsberg hinter den Spitzen Poulsen und Werner sowie Sabitzer, Demme und Laimer im Mittelfeld.

Es spielten: Gulacsi – Mukiele, Klostermann, Upamecano, Halstenberg – Sabitzer (70. Cunha), Demme, Laimer – Forsberg (46. Nkunku) – Poulsen (62. Schick), Werner

RBL-Cheftrainer Nagelsmann stand in der 1. Halbzeit gefühlt und in der 2. Halbzeit tatsächlich im Regen. Foto: Gepa Pictures
RBL-Cheftrainer Nagelsmann stand in der 1. Halbzeit gefühlt und in der 2. Halbzeit tatsächlich im Regen. Foto: Gepa Pictures

1. Halbzeit: Wer in Anbetracht der Torefluten in den vergangenen BVB- und RBL-Spielen auch hier mit einem Feuerwerk rechnete, wurde zunächst enttäuscht. Bis zur ersten Chance dauerte es 15 Minuten: Gulacsi parierte einen gefährlichen Kopfball von Hummels. Wenige Minuten später sah der Leipziger Keeper jedoch nicht mehr so gut aus. Einen kurz vor ihm aufspringenden Fernschuss von Weigl ließ Gulacsi zum 1:0 durchrutschen (23.).

Was folgte, war eine dominante Dortmunder Mannschaft und ein Traumtor durch Brandt in der 34. Minute: In einer fließenden Bewegung drehte er sich um Upamecano herum und schoss blitzschnell flach zum 2:0 ins Tor. Erst in der Nachspielzeit wurde auch RBL mal gefährlich: Bürki parierte kurz hintereinander Kopfbälle von Poulsen und Werner. Dennoch lautete das Halbzeitfazit von RBL-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff: „Dortmund ist in allen Belangen besser.“

Tore: 1:0 Weigl (23.), 2:0 Brandt (34.)

2. Halbzeit: Nach dem Seitenwechsel wurden die Dortmunder auch in einem Punkt besser, den Mintzlaff wohl gar nicht bedacht hatte: dem Schenken von Toren. Erst köpfte Bürki den Ball beim Herauslaufen zu Werner, der direkt abzog, dann spielte Brandt einen Rückpass zu Werner, der wieder abzog – und plötzlich stand es 2:2.

Wenngleich die Tore für Leipzig glücklich fielen, waren sie nicht gänzlich unverdient. RBL legte zu Beginn der 2. Halbzeit einen Sturmlauf hin – der jedoch von der erneuten Führung des BVB gebremst wurde. In der 55. Minute traf Sancho zum 3:2. Danach spielte wieder fast ausschließlich die Heimmannschaft, ohne das Spiel zu entscheiden. Das rächte sich eine Viertelstunde vor Schluss, als Schick den erneuten Ausgleich erzielte.

Am Ende blieb es beim spektakulären 3:3. Und wieder erzielte RBL nicht weniger als drei Tore.

Tore: 2:1 Werner (47.), 2:2 Werner (53.), 3:2 Sancho (55.), 3:3 Schick (78.)

Ausblick: Leipzig wird wegen der gegenüber Gladbach klar besseren Tordifferenz als Tabellenführer in den letzten Spieltag vor der Winterpause gehen. Gegner in der Red-Bull-Arena ist der FC Augsburg, der aus den vergangenen sechs Partien 16 von 18 möglichen Punkten holte.

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