Die Verlängerung der S-Bahn nach Markranstädt und Großkorbetha ist zwar immer noch Zukunftsmusik. Aber an dieser Strecke sorgt die Deutsche Bahn jetzt dafür, dass es rechts und links der Gleise schon mal leiser wird. Die Deutsche Bahn (DB) baut in Markranstädt und Großlehna sechs neue Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von 4.517 Metern.

Gebaut werden soll von 2022 bis Ende 2023. Durch die Wände werden die Anwohner/-innen in rund 622 Wohneinheiten entlang der Strecke vom Lärm der vorbeifahrenden Züge entlastet, meldet die Deutsche Bahn. Die Lärmschutzmaßnahmen sind Teil des Programms „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes“. In Markranstädt und Großlehna investiert der Bund insgesamt rund 7,8 Millionen Euro. Allein 7,6 Millionen Euro für die Lärmschutzwände.

„Wir wollen die Menschen vor Schienenlärm schützen und die Akzeptanz für die Schiene erhöhen. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn unternehmen wir deshalb alles, um die Zahl der vom Schienenlärm betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner bis 2030 um die Hälfte zu verringern. Ich freue mich, dass es nun auch dank unseres Lärmsanierungsprogramms in Markranstädt und Großlehna für viele Menschen deutlich leiser wird“, sagt Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr.

Martin Walden, Konzernbevollmächtigter für die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, ergänzt: „Die Anwohnerinnen und Anwohner in Markranstädt und Großlehna werden spürbar von den Schallschutzwänden profitieren. Dort, wo die Wände bereits stehen, ist es bereits deutlich leiser. Aber nicht nur die Häuser in der ersten Reihe, sondern auch die weiter hinten liegenden Wohneinheiten entlasten wir und statten einige zusätzlich mit passiven Schallschutzmaßnahmen aus.“

Beim Vor-Ort-Termin am Dienstag, 4. Oktober, erklärte Nadine Stitterich, Bürgermeisterin der Stadt Markranstädt: „Ich freue mich sehr und bin froh, dass die Deutsche Bahn den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Schienenlärm ernst nimmt. Dank des Bundesprogramms zur Lärmsanierung werden in Markranstädt und Großlehna viele Menschen entlastet. Mit den Lärmschutzwänden entlang der Bahnlinie ist ein erster wesentlicher Schritt getan. Als Nächstes gilt es, die Lärmsituation entlang der Bundesstraße 87 und 186 zu verbessern. Kurzfristig ist unser Ziel, wieder ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde in der Ortslage auf unseren Bundesstraßen zu erreichen.“

Neben dem aktiven Lärmschutz durch die Schallschutzwände können insgesamt rund 300 Wohneinheiten mit passivem Schallschutz, wie speziellen Fenstern und Lüftern, ausgestattet werden.

Über das Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“ informiert die Bahn auf einer eigenen Website zur Lärmsanierung.

Die Fakten zu den einzelnen Schallschutzmaßnahmen

Länge der Lärmschutzwände (LSW): 4.517 Meter
LSW Leipziger Straße: Leipziger Straße bis Weststraße, 1.485 m Länge
LSW Heidestraße: Ziegelstraße, 380 m Länge
LSW Ziegelstraße: Ziegelstraße bis Schkeuditzer Straße, 580 m Länge
LSW Westsiedlung: Weststraße, 682 m Länge
LSW Merseburger Straße: Rudolf-Breitscheid-Straße bis
Merseburger Straße, 918 m Länge
LSW Siedlerstraße: Siedlerstraße bis Bahnhofstraße, 472 m Länge

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