Nach einjähriger Arbeit zeigt das Naturkundemuseum am kommenden Wochenende seinen Sibirischen Tiger, danach verschwindet er wieder ins Lager. Von 14 bis 16 Uhr steht am Samstag und Sonntag Präparator René Diebitz für Fragen zur Verfügung, zudem wird ein Film gezeigt, der den aufwendigen Prozess zeigt. Unterdessen werden die Pläne über einen neuen Standort des Museums konkreter.

Die Meldungen über das Naturkundemuseum waren dieses Jahr nicht die besten. Lange wurde nach einem neuen Standort gesucht, Vorschläge stellten sich als nicht finanzierbar oder praktikabel dar. Am Dienstag teilten das Dezernat für Kultur und das Dezernat für Finanzen mit, dass dem Stadtrat nun ein konkreter Vorschlag zur Unterbringung in der Halle 7 auf dem Gelände der Baumwollspinnerei unterbreitet werden soll.

„Ich bin froh, dem Stadtrat endlich einen Vorschlag unterbreiten zu können und hoffe, dass es eine breite Befürwortung für die nun angedachte Variante geben wird“, so Kulturbürgermeister Michael Faber. Für Finanzbürgermeister Torsten Bonew ein umsetzbarer Vorschlag: „Mit Hilfe von Städtebaufördermitteln aus dem Programm Stadtumbau Ost wird der städtische Haushalt bei der Finanzierung deutlich entlastet.“

Eine konkrete Planung existiert zurzeit allerdings noch nicht. Zunächst wird die Halle 7 der Baumwollspinnerei für 11,75 Millionen Euro in den nächsten 18 Monaten bezugsfähig gemacht. Hineinziehen sollen neben dem Tanztheater das freie Theater LOFFT und mögliche Ausweichflächen für das Theater der Jungen Welt. Die Stadt trägt dabei 3,33 Millionen. Das Naturkundemuseum soll nach der Vorstellung der Verwaltung bis 2020 folgen.

Unterdessen zeigt das Museum am Wochenende eine kleine Sensation, wobei man den Sibirischen Tiger als nicht besonders klein bezeichnen kann. Das circa zwei Meter lange und einen Meter hohe Kunststück wurde nach genau einem Jahr Arbeit fertiggestellt. Das Tier stammte ursprünglich aus dem Zirkus Probst.

René Diebitz, Präparator des Naturkundemuseums, machte dabei minutiöse Hauptarbeit und wurde durch die Präparatorin Anett Rode-Weingarten vom Landesmuseum Heidecksburg in Thüringen unterstützt. Bereits im Mai konnten Besucher einen Arbeitsstand des Projektes erhaschen.

Wer das Kunststück sehen möchte, kann dies bisher nur am kommenden Wochenende tun. Am Samstag und Sonntag wird das Tier öffentlich präsentiert. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie ein solches Präparat entsteht und welche Herausforderungen dahinter stecken, kann René Diebitz von 14 bis 16 Uhr an beiden Tagen selbst fragen. Zum Programm gehört ebenfalls ein Film, der den aufwendigen Prozess dokumentiert hat.

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