Die Stadt muss sparen. Die Sozialausgaben bringen den Haushalt der Stadt völlig aus dem Lot. Noch im Sommer stellte die Grünen-Fraktion eine Anfrage im Stadtrat, ob man denn die Nutzung der Stadtbibliothek nicht kostenlos machen könnte. Das könnte ja den Zuspruch auch bei Lesern stärken, die sich die Ausleihgebühr nicht leisten können. Doch dafür hat die Stadt keine Spielräume. Im Gegenteil: Die Gebühr für den Jahresausweis wird jetzt sogar steigen.
Die Leipziger Städtischen Bibliotheken erhalten eine neue Gebührenordnung. Das geht aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters in dieser Woche hervor. Darin sind unter anderem Anpassungen der Jahresgebühr für Bibliotheksausweise enthalten. Noch muss die neue Gebührenordnung zur Bestätigung in den Stadtrat.
Stimmt er dem Entwurf zu, soll der Preis für Erwachsene voraussichtlich ab März 2026 von 20 auf 25 Euro angehoben werden, der Duo-Ausweis für zwei Erwachsene von 30 auf 38 Euro. Die Ermäßigung der Benutzungsgebühren um 50 Prozent für Inhaberinnen und Inhaber des LeipzigPasses bleibt hingegen bestehen, teilt die Stadt mit. Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr sollen weiterhin kostenfrei einen Bibliotheksausweis erhalten.
Unverändert bleibt zudem ein anderes Angebot, so die Stadt: Der Zugang zu den Bibliotheken und die Nutzung der Medien- und Informationsangebote vor Ort sind für Menschen jedes Alters kostenfrei. Gebühren fallen ausschließlich für die Ausleihe von Medien nach Hause sowie für die Nutzung digitaler Angebote von zu Hause aus an.
Die letzte Gebührenanpassung der Leipziger Städtischen Bibliotheken (LSB) erfolgte 2021, begründet die Stadt die nun angekündigte Gebührenerhöhung. Den seither erheblichen Preissteigerungen in allen Bereichen wie Personal, Energie und Medienanschaffung werde mit den neuen Gebühren Rechnung getragen. Die Satzung der Bibliotheken wird turnusgemäß alle fünf Jahre überprüft und aktualisiert. Darin enthalten ist die Gebührenordnung, die mit der vom Stadtrat zu beschließenden Satzungsänderung angepasst wird.
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