Mit weit über 40 Produktionen im Programm geht das Schauspiel Leipzig in die Spielzeit 2017/18. Unter dem Motto „Angst oder Liebe“ erwarten das Publikum neben zahllosen Uraufführungen Neuinszenierung von Klassikern wie Ödön von Horvaths „Kasimir und Karoline“, Ibsens „Gespenster“ sowie eine Bühnenadaption des Fassbinder-Films „Angst essen Seele auf“.

Im Mittelpunkt der kommenden Saison wird die Eröffnung einer neuen Zweitspielstätte stehen. Die Räumlichkeiten des ehemaligen Tanzsschuppens „Schauhaus“ werden noch bis Oktober für 4,6 Millionen Euro in einen Theatersaal umgebaut, so dass die „Diskothek“ von der Probebühne unter dem Dach ins Parterre umziehen kann. Zur Eröffnung inszeniert Intendant Enrico Lübbe den Jelinek-Klassiker „Wolken.Heim“. Es folgen acht weitere Premieren, darunter fünf Uraufführungen und eine deutschsprachige Erstaufführung.

Die Schauspielsaison startet am 16. September mit Lübbes Adaption des Horvath-Dramas „Kasimir und Karoline“. „Ein Stück, das hier in Leipzig uraufgeführt wurde“, wie Lübbe betonte. Und zugleich ein Stück über prekäre Lebensverhältnisse. Damit fügt sich der Stoff in das Spielzeitmotto, das sinnbildlich für die emotionalen Pole der Gegenwart steht. Chefdramaturg Torsten Buß verwies auf Wahlergebnisse in jüngerer Vergangenheit. „Man hat gesehen, wie man mit Angst Politik machen kann.“

Das Schauspiel Leipzig zeigt in der Spielzeit 2017/18 über 40 verschiedene Inszenierungen. Foto: Rolf Arnold
In der Spielzeit 2017/18 sind im Schauspiel über 40 verschiedene Inszenierungen zu sehen. Foto: Rolf Arnold

Auf der Großen Bühne dürfen sich die Leipziger auf spannende Theaterabende freuen. Claudia Bauer wird sich mit Alfred Jarrys „König Ubu“ auseinandersetzen. Philipp Preuss inszeniert das Doppel „Gespenster oder Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“ nach Henrik Ibsen und Daniel Paul Schreber. Nuran David Calis kehrt mit der Bühnenadaption des Fassbinder-Klassikers „Angst essen Seele auf“ nach Leipzig zurück.

Dass das Schauspiel wieder fest in der Stadt verankert ist, belegen die nackten Zahlen. „Wir steuern erneut auf eine Auslastung von rund 80 Prozent zu“, berichtete Verwaltungsdirektor Daniel Herrmann. Der durchschnittliche Eintritt ist im Vergleich zur Vorsaison um 20 Cent auf 11,20 Euro gesunken. Ein besonderes Kulturhighlight erwartet die Messestadt am 3. November. Der Deutsche Bühnenverein wird in den Räumen des Schauspiels den Theaterpreis „Der Faust“ verleihen.

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