Am Samstag, 1. Februar, hebt sich in der Interimsspielstätte der Musikalischen Komödie im Westbad der Vorhang für „Kuss der Spinnenfrau“, eine Parabel über die Macht von Liebe, Menschlichkeit und Fantasie in einem System voll Brutalität und Verrat, in einer Inszenierung von Cusch Jung, Chefregisseur der Musikalischen Komödie. Dies ist die einzige Neuproduktion in der Interimsspielstätte Westbad, die auch nach dem Rückzug ins Stammhaus wieder auf dem Spielplan zu finden sein wird.

Für das Bühnenbild von Frank Schmutzler wird die Spielrichtung im Saal um 90 Grad drehen. Die Kostüme entwarf Aleksandra Kica.

Worum geht es in diesem Musical von von Fred Ebb (Gesangstexte) und John Kander (Musik), das nach einem Buch von Terrence McNally entstand, dessen Grundlage der Roman von Manuel Puig ist?

»DER KUSS DER SPINNENFRAU« / Musikalische Komödie

Ein argentinisches Gefängnis zur Zeit der Militärdiktatur: Der homosexuelle Schaufensterdekorateur Luis Molina (Gaines Hall) sitzt wegen Verführung Minderjähriger ein. Valentin (Friedrich Rau) wird vom Regime als linker Guerillakämpfer festgesetzt.

Ihre Lebenseinstellung könnte kaum unterschiedlicher sein: Valentin ist politischer Gefangener, ein Idealist, der im Kampf für die Revolution selbst schlimmste Folter erträgt. Auf der anderen Seite Molina, unpolitischer Genussmensch, der vom Feierabendglück mit dem Kellner Gabriel träumt und sich mit den großen Filmdiven alter Kinofilme identifiziert.

Doch schon bald teilen Valentin und Molina mehr als eine Zelle: Als Valentins Widerstand durch Gewalt und vergiftetes Essen gebrochen werden soll, pflegt ihn Molina gesund, und auch Valentin lässt sich bald in die bessere Wirklichkeit von Filmstars wie Aurora (Anke Fiedler), der Spinnenfrau mit dem tödlichen Kuss, entführen. Als Molina schließlich entlassen werden soll, bedankt sich Valentin mit einer gemeinsamen, letzten Nacht.

Über 900 Mal wurde „Kuss der Spinnenfrau“ (Kiss of the Spider Woman) am Broadway gespielt. Ausgezeichnet mit sieben Tony-Awards gilt es neben „Cabaret“ und „Chicago“ als einer der größten Hits des Erfolgsduos John Kander und Fred Ebb und vereint ernste Politgeschichte mit brillanter Unterhaltung.

Das Musical nach dem gleichnamigen Roman Manuel Puigs und dessen oscarprämierter Verfilmung fasziniert musikalisch mit lateinamerikanischen Rhythmen und dem bestrickenden Gesang der Spinnenfrau. Die Hauptdarsteller Anke Fiedler und Friedrich Rau wurden unlängst mit dem Preis als beste Hauptdarstellerin und bester Hauptdarsteller mit dem Da Capo Musical Award 2019 ausgezeichnet.

Premiere für „Kuss der Spinnenfrau“ ist am Samstag, 1. Februar, 19 Uhr im Westbad.

Weitere Aufführungen gibt es am 2., 4., 7., 8., 9., 12., 14., 15., 16., 28. und 29. Februar.

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