Die Königinnen kommen! Seit 1987 existiert die feministische Autor/-innen-Band Les Reines Prochaines und hat sich dem konzeptuellen Dilettantismus verschrieben. Zwischen Punkrock und schweizerischen Chorgesängen ist alles erlaubt. Die Konzerte sind multimediale Kunstwerke, ihre Themen sind individuell, entspringen der aktuellen politische und kulturelle Realität und der anarchistisch-feministischen Praxis. In ihrer aktuellen Besetzung performen Sus Zwick, Fränzi Madörin, Muda Mathis am 14. März ihr aktuelles Album „Scissor*Hood!“
Les Reines Prochaines zu ihrem neuen Album und neuem Konzertprogramm: „Wir schneidern uns die Welt. Wir schneidern mit unseren Scheren unser Leben. Schere steht für Fertigkeit und Tatendrang für unabhängiges selbstbestimmtes Arbeiten und Leben. Dazu braucht es eine Schere, denn sie ist das Rüstzeug fürs Selbermachen. Scissor*hoo’ meint Schwesternschaft mit Schere und scherige Schwesternschaft bedeutet gemeinsames Tun und Wissen wie.“
Les Reines Prochaines foutieren sich seit 35 Jahren um jede Mode und das hat sie letztendlich jede Mode überdauern lassen. Ob mit bildstarken Bühnenperformances, mit großem Orchester und vielen beteiligten Künstlerfreund/-innen oder mit kleinen, wendigen Konzertprogrammen tingeln sie durch die Festsäle, Keller und Hinterhöfe Europas. Die Zusehenden werden mit Schalk in philosophische Untiefen herabgelockt.
Denn philosophisch sind sie immer die kommenden Königinnen, egal, mit wie viel Klamauk sie an der Oberfläche gerade operieren. Und nicht zuletzt sind sie auch eine politische Band. Ihr Anarchismus und ihr queerer und feministischer Blick spiegelt, wie schwer das Joch von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zwängen drückt.
Und wie das so ist mit unsterblichen Schweizerinnen: Das Konzert im Westflügel am Freitag, dem 14. März, 20 Uhr ist ausverkauft. Ein paar Restkarten gibt es (vielleicht) noch an der Abendkasse.
Vielleicht nimmt man sich dann doch lieber einen Besuch an den Folgetagen vor.
Feldmessung
Denn anschließend, am 15. und 16. März, zeigt der Westflügel „Feldmessung“, ein recherchebasiertes Familienstück [6+] rund um das Thema Messen. Drei Frauen nehmen sich diesem MINT-Thema an und schöpfen einen sinnlich-ästhetischen Zugang zu Messeinheiten, Längen, Größen, Ort, Zeit, Raum …
Spielerisch vermessen die drei Künstler/-innen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz der plus ou moins cirque productions den physikalischen Raum in einer Mischung aus Performance, Live-Musik und Live-Projektionen.
Feldmessung: Das ist visuelles Theater – für Neugierige, Mess-Profis und Werkzeugaffine ab 6 Jahren. „Feldmessung“ ist eine Performance, die das Messen auf spielerische Weise hinterfragt. Feldmessungen sind zeitlich begrenzt und benutzen spezifische Messtechniken. Was wollen wir und was können wir überhaupt messen (Orte, Zeit, Körper, Gefühle)? Wie und mit welchen Werkzeugen wird gearbeitet?
In dem Stück werden physische Gesetze und räumliche Grenzen durch akrobatische Bewegungen, Lichtexperimente und die musikalische Umnutzung von Werkzeugen untersucht. Die Performerinnen manipulieren Messgeräte, Licht, Sand oder Seile und entwickeln somit ihre eigenen Messtechniken. Dabei vermischt sich Wissenschaft mit Poesie. Auf der Bühne entsteht eine Kartografie des Geschehens, ein Versuch, die eigene Position zu bestimmen und Orientierung zu geben.
Termine für „Feldmessung“ im Westflügel: Samstag, 15. März, 16 Uhr und Sonntag, 16. März, 11 Uhr.
Karten: 20,– / 15,– / 10,– Euro | Familientickets 35,–/ 25,– Euro | Einzeltickets Kinder: 7 Euro
Onlinekartenkauf über www.westfluegel.de
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