Das Urteil im Fall der zerstückelten Leiche aus dem Elsterbecken ist rechtskräftig. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft ihre Revision zurückgenommen. Das Leipziger Landgericht hatte den Azubi Benjamin H. (24) am 13. Dezember wegen Mordes zu 13 Jahren Haft verurteilt und die Unterbringung in der Psychiatrie angeordnet.

Die Kammer war davon überzeugt, dass der gebürtige Arnstädter seinen Freund Jonathan H. (23) im Oktober 2011 in seine Lindenauer WG gelockt, überwältigt, vergewaltigt, kastriert und hinterrücks mit 22 Messerstichen ermordet zu haben. Anschließend soll er die Leiche zerlegt und ins Elsterbecken geworfen haben. Dort hatte im November 2011 ein aufmerksamer Spaziergänger einen Arm entdeckt. Bei der anschließenden Suchaktion fand die Polizei weitere Leichenteile, unter anderem den Torso. Der Kopf des Getöteten ist bis heute verschollen.

Die Staatsanwaltschaft legte nach dem Urteil Revision ein, machte nun aber einen Rückzieher. “Diese hat nach unserer Auffassung keine Aussicht auf Erfolg”, teilte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz mit. Die Staatsanwaltschaft plädierte in der Hauptverhandlung auf lebenslänglich. Die Verteidigung hatte wegen H.’s angeblicher Schuldunfähigkeit einen Freispruch beantragt.

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