Mehrere Vermummte wüteten letzte Nacht am Technischen Rathaus +++ VW Golf und 3er BMW gestohlen +++ Weil er eine Beurlaubung wollte, dachte sich ein 22-jähriger Auslieferungsfahrer einfach einen Raub aus +++ In der Prager Straße wurde in eine Pizzeria eingebrochen.

Vermummte wüten am Technischen Rathaus

Mehrere vermummte Täter – vermutlich acht – beschädigten und zerstörten in der letzten Nacht, gegen 02:50 Uhr, insgesamt 22 Scheiben auf der Vorder- und Rückseite des Technischen Rathauses in der Prager Straße. Einige Fenster wurden mit Einweggläsern beworfen, die mit roter Farbe gefüllt waren. Andere Scheiben zerbarsten infolge von Flaschenwürfen bzw. Einschlagen mittels des relativ stabilen Flaschenhalses. Der Sachschaden lässt sich noch nicht beziffern. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen zum bisher völlig unklaren Motiv und den Tätern aufgenommen, wozu natürlich die Sicherung von Spuren und von Videodaten zählte.

Zeugen, die Hinweise zur Tat geben können, wenden sich bitte an die Kriminalpolizeiinspektion Leipzig, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. 0341-966 46666.

Wohnungseinbruch über Postschlitz

In längst vergangenen Tagen flatterten über den Briefkastenschlitz in der Wohnungstür im wahrsten Sinne des Wortes ersehnte oder unliebsame Schreiben ins Haus. Ein Einbrecher führte die fast antike Vorrichtung im Laufe des gestrigen Tages in der Delitzscher Straße einer neuen Funktion zu. Er nutzte die Öffnung, um über diese die Türklinke zu betätigen. Da die Tür nur ins Schloss gezogen war, konnte er derart in die Wohnung eindringen und eine vierstellige Bargeldsumme stehlen.

VW Golf und 3er BMW gestohlen

Ein unbekannter Dieb entwendete vorgestern Nacht den in der Emil-Schubert-Straße geparkten VW Golf V Variant. An dem grauen Fahrzeug im Wert von noch ca. 6.000 Euro waren die amtlichen Kennzeichen L – AC 7047 angebracht. Darin befanden sich der Fahrzeugschein, das Scheckheft, die grüne Versicherungskarte sowie persönliche Gegenstände wie Schlüssel, Brillen u. a.

Eine böse Überraschung erlebte die Nutzerin (25) eines 3er BMW, nachdem sie gestern in der Leipziger Innenstadt das Fußballländerspiel USA – Deutschland verfolgt hatte. Sie hatte ihr Fahrzeug zuvor an der Neuen Messe geparkt und war mit der S-Bahn weitergefahren. Als sie am späten Abend zurückkehrte, war der erst im November 2013 für 25.000 Euro erworbene Gebrauchtwagen (amtl. Kennzeichen: EIC – FJ 194) auf dem Parkplatz nicht mehr zu finden. Ein Irrtum über den Abstellort konnte durch Absuche des weitläufigen Geländes ausgeschlossen werden.

Alles nur ausgedacht

Geschlagen, getreten, ausgeraubt sowie mit Milch übergossen wurde am 5. Juni ein Auslieferungsfahrer (22) einer Gaststätte. Der junge Mann hatte mehrere Touren und war zu dieser Zeit auf dem Weg zu einem Kindergarten. Er wurde durch fünf unbekannte maskierte Täter mit seinem Fahrzeug von der Straße abgedrängt und dann aus seinem Transporter gezogen. Die Männer schlugen ihn zu Boden, traten ihn und schütteten Milch über ihn. Anschließend raubten sie aus seiner Geldbörse 100 Euro. Nach der Tat flüchtete das Quintett. Der Geschädigte, der Verletzungen erlitt und ambulant behandelt wurde, verständigte mit seinem Handy seinen Chef, der die Polizei rief. Kripobeamte hatten die Ermittlungen wegen Raub aufgenommen.

Im Rahmen der Ermittlungen, in deren Verlauf auch ein 34-Jähriger konkret beschuldigt wurde, stellte sich heraus, dass der Raub nie stattgefunden hat. Auch, weil in der Wohnung des Opfers ein angeblich geraubter Schlüssel aufgefunden wurde, musste der 22-Jährige letztlich zugeben, den Überfall schlicht erdacht zu haben. Ziel war es, eine Beurlaubung seitens seines Arbeitgebers zu erreichen. Die Kriminalpolizei quittierte diese Unverfrorenheit mit Ermittlungen wegen Vortäuschen einer Straftat sowie falscher Verdächtigung.

Diebischer Kunde

Nach Aufhebeln der Hintertür gelangte gestern Nacht ein bisher noch Unbekannter in die Räumlichkeiten einer Pizzeria in der Prager Straße. Der Täter suchte im Kassenbereich und nach Aufbrechen weiterer Türen und eines Tresors auch im Keller nach Bargeld. Insgesamt konnte er eine mittlere vierstellige Summe erbeuten. Allerdings scheint er bei der “Arbeit” ins Schwitzen geraten zu sein, denn im Geschäft hing eine Jacke, die keinem Mitarbeiter zuzuordnen war. Die Jacke kam dafür dem Geschäftsinhaber (23) sehr bekannt vor, hatte er sie doch bereits häufig am Leib eines Stammkunden (17) gesehen. Der Tatverdacht gegen den jungen Mann konnte jedoch noch nicht abschließend abgeprüft werden, da ihn auch die eigene Mutter seit drei Wochen nicht mehr gesehen hat.

Doppelt hält besser

Polizeibeamte des Reviers Leipzig-Nord mussten gestern eine Speditionsfirma innerhalb von knapp drei Stunden gleich zweimal aufsuchen. Am Morgen (gegen 07:00 Uhr) schoss sich zunächst ein Mitarbeiter unbeabsichtigt einen Nagel mittels der zugehörigen Druckluftpistole durch die Hand. Aufgrund des Arbeitsunfalls erfolgte durch den Schichtleiter eine Sonderbelehrung der übrigen Mitarbeiter.

Kurz vor 10:00 Uhr war dann ein zweiter Mitarbeiter damit beschäftigt, eine Transportkiste zu fertigen. Zu diesem Zweck hielt er mit der linken Hand zwei Holzleisten zusammen und wollte sie mittels der Nagelpistole fixieren. Das Vorhaben gelang, wobei zusätzlich auch die Linke – völlig unpolitisch – festgenagelt wurde. Aus diesem Grund verfügte der Schichtleiter, dass zumindest für den gestrigen Tag nur noch der normale Hammer eingesetzt werden durfte. Zitat: “Das gibt wenigstens nur blaue Finger.”

Grüne Spuren

Die 24-jährige Halterin parkte vorgestern ihren VW Fox über Nacht in einer Parktasche am Straßenrand in der Wurzner Straße (Höhe Hausnummer 127). Am nächsten Morgen musste sie an der Fahrerseite Schäden (Kratzer, Delle, defekter Außenspiegel) feststellen, die offenkundig durch ein grünes Fahrzeug verursacht wurden. Dessen Fahrer(in) verließ die Unfallstelle, ohne sich bekannt zu machen. Die Schadenshöhe wird mit etwa 2.500 Euro bewertet.

Zeugen zum Verkehrsunfall wenden sich bitte an die Verkehrspolizeiinspektion Leipzig, Schongauerstraße 13, 04328 Leipzig, Tel. (0341) 255-2847.

Kleine Missgeschicke

Im nachmittäglichen Stress um das Einkaufen, Abholen der Kinder, Hausarbeit u. a. widerfuhr einer Mutter (42) gestern ein besonderes Missgeschick. Sie wartete vor dem Gymnasium auf ihre Tochter. Als jene dann endlich auf den Opel Astra zulief, stieg die 42-Jährige aus dem Fahrzeug, hatte aber leider vergessen, die Handbremse zu ziehen. Der Pkw setzte sich in Bewegung und rollte gegen eine Hauswand sowie die Haltestange eines Verkehrszeichens. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 1.000 Euro.

Auch wenn es ein schwacher Trost ist, aber mit ihrem Schicksal stand die Torgauerin gestern nicht allein da. Im Laufe des Tages verursachten weitere drei Frauen (27, 47 und 49) in Leipzig, Delitzsch und noch einmal in Torgau ähnlich gelagerte Verkehrsunfälle.

Kleine Anmerkung der Polizei: Es ist tatsächlich reiner Zufall, dass alle vier Fälle von Frauen verursacht wurden. Dem Autor fiel im Zuge der heutigen Recherche lediglich die Häufung des Geschehens selbst auf und erst später das Geschlecht der Verursacher. Mit Sicherheit sind auch die Herren der Schöpfung vor einem solchen Fauxpas nicht gefeit. Militante Frauenrechtler dürfen sich also wieder setzen.

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