Überraschende Entwicklung im Prozess um den Leipziger Tagesmutter-Mord. Nachdem die Beweisaufnahme bereits abgeschlossen schien, kündigte Verteidiger Axel Kaufmann am Dienstag an, sein Mandant Tobias K. (24) beabsichtige, sich im Beisein von Sachverständigen zum Tathergang äußern zu wollen.

Besser spät als nie. Bisher schwieg der Wurzner Tobias K. zu dem Vorwurf, Tagesmutti Monika C. (64) am 9. Oktober mit 34 Messerstichen in deren Wohnung in der Südvorstadt ermordet zu haben. Gestern legte ein Rechtsmediziner anhand der Spurenlage dar, dass sich K. zur Tatzeit am Tatort aufgehalten haben müsse. Psychiater Frank Wendt attestierte dem mutmaßlichen Mörder volle Schuldfähigkeit.

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Mangels Aussagen des Angeklagten sahen sich die Sachverständigen nicht in der Lage zu prüfen, ob es sich bei der brutalen Messeattacke um eine Affekttat gehandelt haben könnte. Offensichtlich möchte Tobias K. nun diesen letzten Strohhalm ergreifen.

Weil die Gutachter für den heutigen Verhandlungstag nicht mehr geladen waren und der Angeklagte sich nach Angaben seines Anwalts über Nacht eine Magenverstimmung eingehandelt hatte, sah sich der Vorsitzende Hans Jagenlauf gezwungen, einen weiteren Termin anzuberaumen. Der Prozess wird am 8. Juli fortgesetzt.

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