Nicht alles auf der Welt ist friedlich. Nicht alle Menschen sind es. Doch was im Nachgang des gestrigen Abends und dem Leipziger Lichtfest seit heute im Netz kursiert, sind Bilder von Scharfschützen, welche von nahezu allen Dächern rings um den Augustusplatz die Menge im Auge haben. Einige von ihnen mit ausgerichtetem Lauf durch das Visier ihrer Gewehre.

Es war bereits am gestrigen Abend gemunkelt worden und am heutigen Morgen begannen sich die Gerüchte zu bestätigen. Als sich gestern ab etwa 18 Uhr die Menschen auf dem Augustplatz sammelten, waren sie schon da. Offenbar Sondereinsatzkommandos mit Ferngläsern, in Kampfmontur und Scharfschützengewehren. Weniger überraschend vielleicht die Existenz der Männer aufgrund der hochrangigen Riege der internationalen Gäste später auf der Bühne. Deren Schutz hatte bereits den gesamten Tag über zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen geführt, auch Joachim Gauck war permanent von Sicherheitskräften umgeben.

Was jedoch angesichts der heute aufgetauchten Bilder sehr bedenklich stimmen muss, sind Aufnahmen von bereits auf die Menge zielenden Personen auf den Dächern des Gewandhauses, der Alten Post und der Oper. Nicht etwa reine Beobachtung via Fernglas oder erhöhte Obacht sondern ein verstörendes Verständnis für den Anlass in Leipzig könnten auch weitere Informationen zeigen.

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Natürlich war ich dabei …

Erste Zeugen haben gegenüber L-IZ angegeben, dass zum Teil auch Laserpointer durch die Massen gehuscht sein sollen. Ein Vorgang, welcher üblicherweise nur bei unmittelbarer Schussbereitschaft eintreten soll. In einem Leserbrief hatte ein weiterer Leser am heutigen Nachmittag bereits seine Eindrücke und Beobachtungen geschildert.

25 Jahre nach der friedlichen Revolution sind also am gestrigen Abend neben der starken Überwachung des Menschenzuges auch die Gewehre nach Leipzig zurückgekehrt.
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