Kurz nach der Nacht zum 8. Juni 2014 hieß es seitens der Polizei "den Vorhang zu und viele Fragen offen". Zwei Leipziger Beamte hatten bei einer nächtlichen Festnahme eines Mannes auf der Karl-Heine-Straße, Ecke Merseburger Richtung Endersstraße zu ihren Schusswaffen gegriffen und auf ihn geschossen. Dieser musste anschließend im Krankenhaus notoperiert werden. Zuvor hatte der Mann einen Securitymitarbeiter mit einem Messer verletzt und wollte dieses offenbar auch gegen die Beamten einsetzen. Heute war Ortsbegehung im Rahmen der Ermittlungen.

Es war eine wenig erfreuliche Nacht in Plagwitz. Erst gab es Ärger in einer Diskothek und ein Gast ging mit einem Messer auf den Sicherheitsmann los. Anschließend flüchtete der Angreifer, verfolgt von Zeugen Richtung Merseburger Straße. Als die Polizisten eintrafen, hatte er erneut sein Messer zur Hand, anschließend fielen gegen 3:20 Uhr die Schüsse aus den Dienstwaffen beider Beamten.

Heute nun stellte die Polizei den Hergang auf dem Kreuzungsbereich nach. Während der Vorfall in der Diskothek unstrittig ist und die Polizei bereits offen vom “Täter” spricht, gegen welchen wegen versuchten Totschlags ermittelt wird, blieb nach der Festnahme die Frage, warum eigentlich beide Polizisten geschossen hatten. Neben der immer geltenden Frage, ob der Schusswaffengebrauch tatsächlich unausweichlich war.

Grund für eine weiterführende Ermittlung allemal. “Zusammen mit Beamten der Kriminalpolizei Leipzig, der Staatsanwaltschaft Leipzig, Mitarbeiter der Rechtsmedizin, Kriminaltechniker, Rechtsanwälten, Tatzeugen sowie den beteiligten Polizeibeamten und Statisten wurde die Szene am Ort nachgestellt. Daher musste über mehrere Stunden der Bereich um die Merseburger Straße gesperrt werden.” heißt es seitens der Polizeidirektion zur heute durchgeführten Rekonstruktion der Nacht vom 8. Juni.

Erkenntnisse aus der Aktion teilten die Beamten noch nicht mit.

Zum Artikel vom 8. Juni 2014 auf L-IZ.de

Schüsse auf der Endersstraße: Bewaffneter Diskobesucher von Polizei angeschossen

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