Was nach einem Dumme-Jungen-Streich klingt, ist in Wahrheit bitterer Ernst. Angeregt von der Computerspiel-Reihe "Grand Theft Auto" (GTA) überfielen Ricardo P. (15), Ratik G. (17) und Jan I. (23) Anfang Februar 2014 zwei Leipziger Konsum-Märkte. Am Montag sagten zwei Verkäuferinnen vor dem Landgericht aus.

Am 4. Februar stürmten die jungen Männer mit Sturmhauben vermummt in den Konsum-Markt in der Jupiterstraße. “Drei vermummte Gestalten, einer mit rotem Pullover”, schilderte Augenzeuge Frank M. (43), der kurz vor Ladenschluss noch schnell eine Packung Waschpulver kaufen wollte. Der Kfz-Mechaniker beobachtete den Raubüberfall von außen. Der Leipziger alarmierte sofort die Polizei und verfolgte die Täter sogar einige hundert Meter zu Fuß, ehe er die Männer aus den Augen verlor.

Im Eingangsbereich verrichteten gegen 19:45 Uhr drei Verkäuferinnen ihren Spätdienst. Sandra T. (35) erlebte an dem Abend schon den zweiten Überfall in ihrer Laufbahn. “Einer ist zur Bäckerei hin, einer ist über die Pfandtheke gesprungen und einer hatte uns bedroht”, berichtete die Angestellte. Am 4. Februar entkam das Trio mit rund 250 Euro Bargeld und Zigaretten im Wert von etwa 350 Euro. Verkäuferin Kerstin B. (49) erlitt den Schreck ihres Lebens, war wochenlang arbeitsunfähig und benötigte therapeutische Unterstützung, um den Überfall zu verarbeiten.

“Ich weiß, es war nicht entschuldbar, aber es tut mir leid, dass Sie durch mich so einen Schock erleben mussten”, versuchte Ricardo P. seine Reue zu signalisieren. Ratik G. entschuldigte sich ebenfalls bei den Verkäuferinnen. “Es tut mir leid, was Sie durchmachen mussten.”

Der Prozess wird fortgesetzt.

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