Einen Bezug zur vorher beendeten Versammlung stellten die Beamten in ihrer Mitteilung am heutigen Morgen nicht her. Einzig, dass sich Einsatzkräfte, die den Demozug begleitet hatten, wohl noch am Herderplatz aufhielten, als der erste Angriff geschah.
Weiter heißt es: „Hierbei wurden zwei Polizeifahrzeuge und ein drittes unbeteiligtes Fahrzeug beschädigt. Nachfolgend wurde der Tatort durch die Polizei weiträumig abgesperrt. Im weiteren Verlauf der Maßnahmen wurden Einsatzkräfte der Polizei mehrfach versucht mit Flaschen zu bewerfen und ein Nebeltopf wurde im Bereich der Wolfgang-Heinze-Straße gezündet.“
Ein auf dem Heimweg befindlicher L-IZ-Fotograf war zufällig vor Ort und schilderte die Situation an der Mathildenstraße noch gestern Abend gegenüber der Redaktion als einen Angriff einer „Gruppe von zirka 10 bis 20 Vermummten“, welche vor allem „die Autos mit Flaschen und Steinen angegriffen“ hatten. Ausgangspunkt könnte „wohl eine kleine Auseinandersetzung um eine Lappalie am Herderpark sein, wo ein Polizeiauto nicht durchgelassen wurde“.
Nachdem sich die Situation rasch wieder beruhigt habe, habe maximal 10 Minuten später „ein Vermummter mit einer Sprayflasche versucht, das Auto zu besprühen“. Als ein Beamter einschreiten wollte, kam es zu „einem Hagel von Steinen“.
Weiter meldet die Polizei heute Morgen, es habe in der Folge gegen 03:00 Uhr „ein erneuter Angriff durch vermummte Täter mit Steinen auf Polizeibeamte im Bereich der Hammerstraße/Biedermannstraße“, stattgefunden.
Gestern Abend am Herderplatz. Video: L-IZ.de
Nun ermittelt die Polizei wegen „des Verdachts zweier Landfriedensbrüche, mehrerer versuchter gefährlicher Körperverletzungen, einer versuchten Körperverletzung, einer Beleidigung und einer Ordnungswidrigkeit (Nebeltopf). Im Zuge der Maßnahmen vor Ort konnten zwei Täter gestellt werden. Einer von ihnen wurde vorläufig festgenommen.“
Polizeibeamte wurden nicht verletzt, die Höhe des Sachschadens würde noch ermittelt. Für das Geschehen sucht die Polizei derzeit Hinweisgeber und Zeugen, die gebeten werden, sich bei der Kriminalpolizei, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666, zu melden.