An zwei Stellen führte die Polizei in Leipzig am Donnerstag Kontrollen von Autofahrern durch, Razzien anderer Art gab es im Raum Dresden. Thüringische Kollegen stießen indes bei einer Razzia in Erfurt auf Sprengstoff und Waffen. Und: Die Europäische Zentralbank lässt den Leitzins unangetastet – zumindest vorerst. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 11. April 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Verkehrskontrollen und Durchsuchungen in Sachsen

Größere Verkehrskontrollen fanden am Donnerstag in Leipzig statt. Die von der Polizei durchgeführte Aktion wurde einmal an der Torgauer Straße (B87) stadteinwärts und an der Permoserstraße (B6) stadtauswärts umgesetzt, meldet die LVZ.

Demnach seien über 100 Beamtinnen und Beamte im Einsatz gewesen, die herausgewunkenen Autofahrer sollten neben dem Routine-Check auf Fahrerlaubnis und Papiere vor allem auf illegale Drogen kontrolliert werden. Die Maßnahme stehe nicht mit der beschränkten Cannabis-Legalisierung im Zusammenhang.

Durchsuchungen anderer Art gab es auch in 22 Wohn- und Geschäftsräumen in Dresden sowie den Landkreisen Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Hier ging es um die Sicherstellung von Missbrauchs-Abbildungen an Kindern und Jugendlichen, die umgangssprachlich oft als „Kinderpornografie“ bezeichnet werden. Ein 41 Jahre alter Mann wurde festgenommen.

Razzia auch in Erfurt

Auch die Kolleginnen und Kollegen in Thüringen hatten am Donnerstag offenbar gut zu tun: Wie der MDR berichtet, stießen Einsatzkräfte bei einer Razzia im Norden von Erfurt auf Sprengstoff und illegale Drogen. Hintergrund der Maßnahme seien Ermittlungen unter anderem aufgrund möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz. Demnach sollen bisher Unbekannte Ende 2023 und Anfang 2024 vor Ort von einem Gebäude aus Schüsse abgefeuert haben, die ein anderes Haus und ein Auto trafen.

Daraufhin wurden Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt. Die Ermittlungen werden durch die Geraer Staatsanwaltschaft geführt, die auch für organisierte Kriminalität zuständig ist. Am Donnerstag waren in Erfurt das LKA, Landes- und Bundespolizei sowie Finanzamt und Zoll im Einsatz.

Trotz schwächelnder Wirtschaft gibt es noch keine Zinssenkung

In der Eurozone bleibt der Leitzins vorerst unverändert bei 4,5 Prozent. Diese Entscheidung traf der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main heute. Viele Beobachter gehen aber davon aus, dass die Währungshüter im Juni einen Kurswechsel einleiten und den Leitzins senken könnten. Dieser legt fest, zu welchem Preis sich Geschäftsbanken sich bei einer Noten- oder Zentralbank Geld leihen bzw. umgekehrt dort Geld anlegen können.

Da die Banken höhere Zinsen auch an die Kundschaft weitergeben, werden Kredite entsprechend teurer. Privatverbraucher und Unternehmen agieren dann oft zurückhaltender, was Konsum und Investitionen angeht.

Um die unter anderem aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stark gestiegene Inflation zu bekämpfen, hatte die EZB die Zinsen seit Juli 2022 zehnmal infolge heraufgesetzt.

Mit dem Rückgang der Inflation, die im Euroraum erklärtermaßen bei stabilen zwei Prozent liegen soll, wird von Fachleuten vielfach mit einer Zinssenkung im Juni 2024 gerechnet: Dies würde Kredite verbilligen und Investitionen attraktiver machen, was angesichts der kriselnden Wirtschaft Investitionen, Nachfrage und Konsum wieder ankurbeln könnte. Momentan zeige sich die EZB jedoch „extrem vorsichtig“, ordnet die Tagesschau den Vorgang ein.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Er überfiel mehrere Pizzaboten in Leipzig: Nun ist das Urteil am Landgericht gefallen

Landgericht: „Fahrradgate“-Prozess kann wohl mit neuem Anwalt fortgesetzt werden

Torsten Bonew zieht erste Bilanz: Leipzig machte 2023 sogar 96 Millionen Euro plus

Europas Hunde: Ein geradezu kafkaesk-extremistischer Roman aus Belarus

Was sonst noch wichtig war:

Ostdeutsche Agrarflächen aus einstigem DDR-Staatsbesitz werden weiterhin nicht verkauft, so der Beschluss von Bund und Ländern.

Der ehemalige Footballstar O.J. Simpson ist im Alter von 76 Jahren verstorben. Er stand einst im Mittelpunkt eines Strafprozesses.

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine ist der Druck auf das angegriffene Land an der Front nach wie vor hoch. Laut des ukrainischen Präsidenten wurde ein Sicherheitsabkommen mit Lettland unterzeichnet (Ticker der Tagesschau).

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar