Ein 34-jähriger Mann, der im Januar eine 20-jährige Frau in Eutritzsch vergewaltigt haben soll, befindet sich seit dem 18. April in Haft. Das teilten Leipziger Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag, dem 3. Mai, in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Zuvor hatten die Ermittlungsbehörden per Öffentlichkeitsfahndung und europäischem Haftbefehl nach dem Verdächtigen suchen lassen. Eine Funkzellenabfrage und ein DNA-Abgleich führten auf die Spur des mutmaßlichen Vergewaltigers.

Die Tat ereignete sich nach Angaben der Polizei am 29. Januar in der Zeit zwischen 21:30 Uhr und 23:30 Uhr. Der Täter soll in Eutritzsch gemeinsam mit der Frau aus einer Straßenbahn gestiegen sein, sie verfolgt, bedroht und schließlich mehrmals vergewaltigt haben.

DNA-Abgleich erfolgreich

Im Laufe der Ermittlungen ordnete ein Gericht an, die Funkzellendaten vom Tattag zu erheben. Dadurch ließ sich ein Mobiltelefon mit dem dazugehörigen Besitzer ermitteln, welcher nun namentlich bekannt war. Ein in seinem Herkunftsland vorliegendes DNA-Muster konnte mit den DNA-Spuren vom Tatort verglichen werden. Laut einem Gutachten des LKA Sachsen stimmten die beiden Muster überein.

Anschließend ließ die Staatsanwaltschaft Leipzig den Beschuldigten europaweit zur Fahndung und Festnahme ausschreiben. Am 18. April nahmen ihn spanische Polizist/-innen im Rahmen einer polizeilichen Kontrolle in Valencia fest. Mittlerweile befindet sich der Tatverdächtige in Deutschland.

Demmler lobt persönlichen Aufwand der Ermittler/-innen

„Ich bin stolz auf meine Ermittlerinnen und Ermittler, die mit einem sehr hohen persönlichen Aufwand den Tatverdächtigen ermittelten und damit für Aufklärung sorgen“, lässt sich Leipzigs Polizeipräsident René Demmler zitieren. „Die schreckliche Tat Ende Januar hat uns alle betroffen gemacht.“

Die Staatsanwaltschaft will die andauernden Ermittlungen „weiterhin mit Vorrang“ führen und wird demnächst entscheiden müssen, ob sie Anklage erhebt.

Laut der aktuellen Kriminalstatistik registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 629 sogenannte Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Leipzig, darunter 35 Fälle von Vergewaltigung oder sexueller Nötigung beziehungsweise Übergriffe. Die Zahl der Sexualstraftaten, die nicht angezeigt werden, dürfte laut Umfragen und Schätzungen von Expert/-innen um ein Vielfaches höher sein.

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