Nach dem großen Erfolg des Vorjahres können Wagemutige am Aschermittwoch, 22. Februar, zum zweiten Mal erleben, was Leipziger Köche fleischlos zaubern können. Dann werden wieder acht Leipziger Gastronomen einen Tag lang kein Fleisch anbieten. Die Grünen sind schuld. Natürlich.

“Wir freuen uns auf viele leckere Gemüsegerichte zum Probieren und Nachkochen. Der große Ansturm des Vorjahres zeigt uns, dass immer mehr Menschen für eine fleischärmere Ernährung zu begeistern sind”, erklärt Katharina Krefft, gesundheitspolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, die Initiative.

Die weitreichenden negativen Auswirkungen der heutigen Fleischproduktion zu Dumpingpreisen seien Besorgnis erregend. Intensivtierhaltung bedroht unser Klima – sie ist für 18 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zu viel Fleisch gefährdet die weltweite Ernährungssicherheit – schon heute wandern 30 Prozent der Weltgetreideernte in die Futtertröge, Deutschland nutzt bereits 2,5 Millionen Hektar Landfläche in Südamerika für Sojaanbau.

Futtermittelanbau gefährdet aber auch die biologische Vielfalt – durch den Umbruch von Grünland in Europa, die Rodung von Regenwald in den Tropen und den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen weltweit. Massentierhaltung ist nicht artgerecht – Stichworte: Tierleiden, Krankheiten und hoher Antibiotika-Einsatz. Industrielle Tierhaltung schadet auch den ländlichen Räumen – sie greift in gewachsene Wirtschaftsstrukturen ein und zerstört die Lebensqualität in den Dörfern. Und nicht zuletzt gefährdet fleischlastige Ernährung die eigene Gesundheit – zu hoher Fleischkonsum erhöht das Risiko, an Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Leiden zu erkranken.

“Uns geht es jedoch nicht darum, anderen den Fleischkonsum zu vermiesen. Vielmehr sollen gesunde und spannende Alternativen aufgezeigt werden”, sagt Stefanie Gruner, Sprecherin des Leipziger Kreisverbandes der Grünen. Im Januar haben die Grünen dazu auch einen Antrag zur Förderung vegetarischer Ernährung in Leipzig verabschiedet.

Als Special Event wird es dieses Jahr eine literarische Lesung mit der Kochbuchautorin Martina Hasse geben. Sie hat fünf chinesische buddhistische Klöster bereist, in denen seit Jahrtausenden vegetarisch gekocht wird. Die Entdeckungen der Reise hat sie in dem Kochbuch “Die chinesische Tempelküche” zusammengefasst, erschienen im AT-Verlag.

“Eine faszinierende Küche, von der wir viel lernen können”, sagt der Organisator des Veggiedays, Kornelius Unckell. Am Abend des 22. Februar um 20 Uhr wird die Lesung im Restaurant Eden (Karl-Liebknecht-Straße 112) stattfinden. Umrahmt wird die Lesung von einem fünfgängigen Menü aus dem Kochbuch. Reservierung unter: www.restauranteden.de

Die acht Gastronomen, die Lust hatten, zum Anlass des Veggiedays darüber nachzudenken, was ihre Küche zu bieten hat, wenn es mal kein Fleisch sein soll:

– Barcelona, Gottschedstraße 12
– Café Cantona, Windmühlenstraße 29
– Fela, Karl-Liebknecht-Straße 92
– Kesselhaus, Holbeinstraße 29
– Macis, Markgrafenstraße 10
– Pilot, Bosestraße 1
– Telegraph, Dittrichring 18
– Stelzenhaus, Weißenfelser Straße 65

Weitere Infos sind auch auf der Facebookseite “veggiedayLeipzig” zu finden: http://de-de.facebook.com/VeggiedayLeipzig

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