Schließen Sie doch für einen Moment die Augen und denken Sie an das, was Ihnen nah und vertraut ist, das Ihr Herz berührt. Hören Sie in sich hinein und fassen Sie mit Ihren Gedanken die Melodie, die jetzt in ihren Gehörwindungen entsteht, das Summen der Erinnerung, das sich zum einem Lied Ihres Lebens verdichtet ...

Weihnachten, das ist, fernab der Tradition, die Zeit der Rückbesinnung, in der wir die Erfolge und Niederlagen, die Irrungen und Eroberungen des ausgehenden Jahres Revue passieren lassen und im Kreise unserer Familien und Freunde Kraft schöpfen für die Aufgaben, die vor uns liegen und die uns fordern werden. Und was wäre der Mensch, würde er sich den Herausforderungen, die die Zukunft bereithält, nicht stellen.

Wie haltlos wären wir, würden wir uns das Wünschen und Träumen verbieten lassen, gleichwohl von wem. Und wie trostlos wäre schließlich das Leben, würden wir nicht versuchen, die Welt jenseits unserer Schädelstätte so einzurichten, dass sie unseren Wünschen nachgibt und unseren Träumen einen Platz einräumt. Tagtäglich, immer wieder neu – mit Mut und Verstand – einander helfend, füreinander einstehend, miteinander kämpfend. Die Welt ist offen dafür, und die Menschen, die sie beherbergt, auch.

2013 wartet schon und ist bereit erobert zu werden! Lassen wir uns also nicht von Endzeitpredigern, von Weltuntergangspropheten und Krisenideologen, von den Pessimisten und Zynikern aller Herren Länder die Zukunft abschwatzen, bevor wir sie selbst gestaltet haben. Leipzig, diese wunderschöne Stadt, liegt auch in unseren Händen.
Ich persönlich jedenfalls erhoffe mir für das nächste Jahr, dass in Leipzig auf vielen Ebenen ein Politikwechsel stattfindet. Wir starten mit der längst überfälligen Ablösung der SPD an der Spitze der Verwaltung, damit neue politische Leitbilder Platz erhalten und die Verwaltung inspirieren können, transparenter und bürgernaher zu arbeiten. Auch damit wir Bürgerinnen und Bürger wieder Mut fassen, uns an der politischen Gestaltung zu beteiligen. Dann sorgen wir dafür, dass die sozial Schwachen und Hilfebedürftigen in unserer Stadt mehr Unterstützung erhalten.

Die Richtlinien zu den Kosten der Unterkunft für ALG-II-Empfänger/-innen müssen, wie es das Sozialgericht entschieden hat, schnellstens angehoben werden, ebenso die Leistungsbezüge der Flüchtlinge und Asylsuchenden, wie es das Bundesverfassungsgericht vorschreibt. Auch brauchen wir schnell Lösungen für den Mangel an Krippenplätzen, damit insbesondere die Mütter Familie und Beruf besser vereinbaren können. Dazu muss der Bedarf endlich systematisch erhoben werden und der Neubau weiter forciert.

Zeitgleich bereiten wir gemeinsam das Bürgerbegehren für eine “Privatisierungsbremse” vor, damit der Stadtrat nicht mehr so einfach der Versuchung erliegen kann, aus kurzfristigen Kalkülen heraus weitere Kommunalbetriebe zu verscherbeln. Was uns Kraft kosten wird, aber ebenfalls drängt, ist die Neuorganisation des Jugendhilfe- und des Präventionsbereiches. Angesichts der wachsenden und sich verjüngenden Stadtbevölkerung brauchen wir hier nicht nur neue mutige Ansätze sondern auch mehr Personal und Geld im System, denn momentan deckt die Stadt hier nicht einmal den aktuellen Bedarf. Etwas mehr Zeit nehmen können wir uns bei der Modellierung des fahrscheinlosen öffentlichen Nahverkehrs, damit wir bei der anschließenden Bürgerbefragung zum Thema alle wissen, für was oder wogegen wir abstimmen, und eine möglichst hohe Beteiligung erreichen.

Solche politisch verbindlichen Befragungen der Menschen sollten ab 2013 in Leipzig ein Stück weit Normalität werden. Gerade bei großen Vorhaben, wenn wir bspw. den Auwald und die grüne Lunge der Stadt naturnah und ökologisch sensibel entwickeln wollen oder weitere Wohnungen in Grünau abreißen müssen, wenn wir die Magistralen lebenswerter gestalten oder innovative Verkehrskonzepte fördern. Die Leipzigerinnen und Leipziger auf die Entscheidungswege mitzunehmen, von ihren Erfahrungen und ihrem Wissen bei der Planung zu profitieren, damit sich die Stadt ihren Bedürfnissen entsprechend entwickelt, das sollte in Zukunft das zentrale Anliegen des Oberbürgermeisters sein. Hierzu ist auch mehr direkte Demokratie und eine Stärkung der stadteilspezifischen Politik notwendig. Gemeinsam sollten wir deshalb 2013 dafür streiten, dass sich der Stadtrat nicht weiter abschottet und den Stadtbezirksbeiräten und den Ortschaftsräten das Rederecht einräumt. Außerdem sollten diese aus den Vierteln heraus gewählt werden und nicht vom Ratsaal aus bestimmt.

Es gibt so viel zu tun und viele Herausforderungen warten darauf, gemeistert zu werden, im Kleinen wie im Großen. In den Familien, bei Freunden, Nachbarn und Kollegen, mit den Netzwerken, Gruppen und Communities, in denen unser Leben pulsiert und beständig Flammen schlägt. Vergessen wir also die Hemmnisse, Unwägbarkeiten und Befindlichkeiten und richten wir unseren Blick auf unser Gegenüber, freien Mutes, mit klaren Augen sehend, einander erkennend. Greifen wir gemeinsam nach den Sternen!

Ein besinnliches Fest und einen geruhsamen Jahresausklang wünscht Ihnen Ihr Bürgerkandidat Dirk Feiertag.

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