Am 25. bis 29. Mai 2016 wird der "Katholikentag" in Leipzig stattfinden. Im L-IZ - Interview ist sich Theodor Bolzenius, Pressesprecher des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) darin sicher. Doch in den vergangenen Tagen und mit der Stadtratssitzung vom 16. Juli 2014 sind Zweifel aufgekommen, ob die Stadt Leipzig dazu einen Beitrag von einer Million Euro über die drei Millionen des Freistaates Sachsen hinaus leisten wird. Die Entscheidung wurde auf den 17. September vertagt, noch existieren keine schriftlichen Vereinbarungen - Zeit genug, um Stadt, Land und ZdK zu fragen, wie alles gelingen soll - mit oder ohne Stadtzuschuss.

Im Rahmen der Vorbereitungen zum 100. Jubiläum des “Katholikentages” von 25. bis 29. Mai 2016 gab es bereits einige Schritte, welche das ZdK, das Land Sachsen und die Stadt Leipzig vollzogen haben. Welche sind dies genau?

Zur Vorbereitung der Einladung des 100. Katholikentags durch den Bischof der Diözese Dresden-Meißen, Dr. Heiner Koch, nach Leipzig haben sowohl Gespräche mit dem sächsischen Ministerpräsidenten, Stanislaw Tillich, als auch mit dem Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung stattgefunden. Beide haben eine Einladung für den Jubiläumskatholikentag nach Leipzig sehr begrüßt und ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung zugesagt.

Welchem Zweck erfüllt der Trägerverein “100. Deutscher Katholikentag Leipzig 2016 e.V.” bei der Durchführung des Katholikentages?

Für jeden Katholikentag wird ein eigener Trägerverein gegründet. Ihm gehören Persönlichkeiten aus den Reihen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), das als Laienorganisation die Katholikentage veranstaltet, Vertreter des gastgebenden Bistums und Persönlichkeiten aus der Stadt und dem Land, wo der Katholikentag stattfindet, an. Aufgabe des Trägervereins ist es, die rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen für die Vorbereitung und Durchführung des Katholikentags sicher zu stellen.

Er verwaltet die finanziellen Mittel, die dem jeweiligen Katholiken zur Verfügung stehen. Nach Abschluss jedes Katholikentags wird der Rechtsträger von den Zuschussgebern auf die ordnungsgemäße Verwendung der Mittel geprüft.

Im Rahmen der Vorbereitungen teilte das ZdK am 8. Februar 2014 mit, dass der 100. Katholikentag in Leipzig stattfinden wird. Ist diese Entscheidung umkehrbar?

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken als Veranstalter und das gastgebende Bistum Dresden-Meißen wollen den Katholikentag in jedem Fall in Leipzig durchführen. Sie gehen davon aus, dass sie dafür die notwendige Unterstützung erhalten. Die Entscheidung für Leipzig als Standort für den Jubiläumskatholikentag war eine sehr bewusste.

Gerade der 100. Katholikentag soll den Blick auf die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens in einer pluralen und immer schneller zusammenwachsenden Welt lenken. Dafür ist die Bürgerstadt Leipzig mit ihrer Geschichte und der lebendigen Kultur ein ausgezeichneter Ort.

In den bislang bekannten Kalkulationen der Stadt Leipzig in Zusammenarbeit mit dem ZdK werden Steuergeldzuschüsse vom Freistaat Sachsen in Höhe von 3 Millionen und der Stadt Leipzig in Höhe von 1 Million Euro erwähnt. Liegen dem ZdK dazu schriftliche Vereinbarungen vor oder handelt es sich um Absichtserklärungen der jeweiligen staatlichen Stellen?

Es gibt keinerlei schriftliche Vereinbarungen. Die Zusagen, den Katholikentag zu unterstützen, standen selbstverständlich immer unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die politisch verantwortlichen Gremien.

In welchem Zeitraum müssten die Summen im Sinne einer geordneten Vorbereitung des 100. Katholikentages in Leipzig genau fließen (2014, 2015 oder 2016?)?

Bei der Auszahlung der Zuschüsse ist der Katholikentag in jeder Hinsicht flexibel.

Ist es denkbar, dass der Katholikentag nicht nach Leipzig kommt, wenn der kommunale Zuschuss in Höhe von einer Million Euro durch den Stadtrat abgelehnt wird?

Die Vorbereitungen für Leipzig laufen mit aller Kraft. Im September bezieht das Organisationsbüro seine Räume in der Nikolaistraße und erste Mitarbeiter werden ihre Arbeit aufnehmen. Katholikentagsleitung und Trägerverein sind gegründet. Wir schauen nach vorne und das heißt, wir schauen nach Leipzig.

Was wären gegebenenfalls andere Folgen einer möglichen Ablehnung oder Reduzierung der Zuschusssumme durch den Leipziger Stadtrat?

Unsere Planungen haben wir auf der Grundlage der Erfahrungen der letzten Katholikentage vorgelegt. Sie sind nach unserer Überzeugung sowohl sparsam als auch angemessen. Jede Reduzierung droht die Bedeutung der Veranstaltung zu schmälern, insbesondere vor dem Hintergrund des 100. Jubiläums.

Informationen zum Zentralkomitee der deutschen Katholiken

www.zdk.de

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