Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und Erzischof Dr. Heiner Koch stellten am Dienstag das Plakatmotiv für den Katholikentag vor, der vom 25. bis 29. Mai 2016 in Leipzig stattfinden wird. Das Motto war ja schon länger bekannt: "Seht, da ist der Mensch." Eine Leipziger Werbeagentur dachte nun darüber nach, wie man das bildlich umsetzt und kam auf den Gedanken, Bilder von Menschen auf die Plakate zu drucken.

Ein Großereignis ohne ordentliches Plakatmotiv ist heute unvorstellbar. Und das denkt man sich auch nicht selbst einfach aus, sondern es wird eine Agentur beauftragt. Die Ergebnisse sind dann freilich manchmal so naheliegend, dass sich der Laie fragt, ob man darauf nicht ohne Agentur hätte kommen können. Der 100. Katholikentag hat jetzt eine Plakatreihe, die im kommenden Jahr an vielen Stellen zu sehen sein wird. Zu sehen sind Menschen: eine junge Frau, ein Junge, ein alter Mann. Auf jedem Plakat ist das Motto: “Seht, da ist der Mensch”. Hinterlegt ist das Motto mit einem grünen Ring. Der stehe symbolisch für den Menschen.

Ausgedacht hat sich das die Leipziger Werbeagentur Raum 2. Die hat bereits einige Kunden in Leipzig: den Zoo, die Leipziger Verkehrsbetriebe, die kommunalen Wasserwerke, den City-Tunnel und noch ein paar mehr. Das Motto war für die Agentur keine ganz leichte Kost: “Das ist sehr konkret. Den ersten Impuls, einen Menschen ins Zentrum des Plakates zu rücken, schien uns zuerst zu naheliegend. Wir haben dann sehr viele Entwürfe gemacht und uns lange gesträubt. Aber je länger wir uns in der Thematik eingearbeitet haben, desto mehr wurde uns klar: gerade im Blick auf das, was gerade gesellschaftlich und politisch passiert, geht es gar nicht anders, als den Menschen in den Fokus zu rücken.”

“Den Menschen an sich gibt es nicht, sondern immer nur den konkreten Menschen mit seinen Wünschen und Sehnsüchten, seinen Ängsten und seinem Zweifel”, versuchte Erzbischof Koch, das Thema zu konkretisieren. In der Vorbereitung des Katholikentags zeigt sich, dass der Charakter nächstes Jahr sehr stark vom Dialog geprägt ist. Die Katholiken möchten selbst von ihrem Glauben erzählen, möchten aber auch von den Erfahrungen der Leipziger lernen. Es soll keine innerkirchliche Veranstaltung werden, sondern ein Forum, das den Dialog zwischen verschiedenen Weltsichten ermöglicht. Es soll keine missionarische Veranstaltung sein, sondern ein Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs über soziale Themen. Verschiedene nichtkirchliche Institutionen seien dafür schon als neutrale Gastgeber gewonnen, heißt es.

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