Narben nach Unfällen, Verletzungen oder auch Operationen sind nicht nur ein optisch manchmal störendes Andenken. Vor allem flächige und große Narben verursachen oft auch nach Jahren noch Schmerzen oder schränken die Beweglichkeit ein. In diesen Fällen bieten die Plastischen Chirurgen am Universitätsklinikum Leipzig Hilfe in einer speziellen Sprechstunde an.

Hier können in enger Zusammenarbeit mit den UKL-Hautärzten verschiedenste Narben korrigiert und damit verbundene Störungen beseitigt werden.

“Wir sehen oft alte, schlecht verheilte Narben, die Schmerzen verursachen oder sogar aufbrechen”, erklärt Prof. Stefan Langer, Leiter der Abteilung Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. “In den meisten Fällen können wir helfen, oft mit einer plastisch-chirurgischen Operation, durch modernste fraktionale Laser, Injektionen von Füllsubstanzen oder Camouflage durch unsere Kollegen in der Universitätshautklinik.”

Die Patienten, die in die neu am UKL etablierte Sprechstunde für Narbenkorrekturen kommen, zeigen verschiedenste Beschwerden. Oft geht es um optische und funktionelle Korrekturen. Viele Frauen möchten nach einem Kaiserschnitt die Operationsnarbe weniger sichtbar werden lassen. Andere leiden an auffälligen Narben im Dekolleté oder an den Händen. “Gerade in diesen Bereichen sind Narben oft nicht nur ein Problem des Aussehens, sondern können z.B. die Funktionalität der Hand ganz erheblich einschränken”, so Prof. Langer.
Mit speziellen plastisch-chirurgischen Verfahren kann diesen Patienten wirksam geholfen werden, selbst bei alten und verwachsenen Narben. Langer: “Uns stehen heute moderne Nahttechniken und Materialien zur Verfügung, die eine ästhetisch optimale Narbenbildung ermöglichen.” Damit ließen sich selbst unschöne Dellen beseitigen, indem durch Fettunterspritzung oder Hyaluronsäure das fehlende Gewebe ersetzt wird.” Weiterhin helfen moderne fraktionale Laser, die die natürliche Reparaturkapazität anstoßen und intensivieren können.

Laserexperte Prof. Uwe Paasch von der UKL-Hautklinik sieht in dieser Methode eine besondere Möglichkeit für Patienten, die nicht mehr operiert werden wollen oder können. Eine weitere Alternative in der Behandlung von Narben ist das hochtourige Abschleifen der Narbe in lokaler Betäubung, die sogenannte Dermabrasion. “Neben Farbunterschieden können so auch kleine Niveauunterschiede behoben werden”, erklärt OA Dr. Kendler vom Dermatochirurgie-Zentrum der Hautklinik. Aber auch bei Narbenschmerzen oder durch Vernarbungen ausgelösten Nervenschmerzen kann geholfen werden. “Das schafft oftmals extreme Erleichterung gerade nach Unfällen oder Verletzungen”, erläutert der plastische Chirurg Prof. Langer. Auch bei nicht oder nur schlecht heilenden Narben stehen die UKL-Experten zur Verfügung. “Narbenprobleme sind kein Schicksal, sondern oftmals ein relativ leicht und mit vertretbarem Aufwand lösbares Problem”, so Langer weiter. “Gerade hier zeigt sich, dass plastische Chirurgie viel mehr ist und kann als nur Schönheitsmaximierung.”

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