Wer COVID-19 überstanden hat, ist oft noch nicht wieder gesund, sondern leidet oft noch lange unter den Folgen der Erkrankung. Nicht einmal ein milder Verlauf der Infektion bewahrt manche Betroffene davor, noch lange unter den Folgen zu leiden. Jetzt reagiert das Universitätsklinikum Leipzig und richtet zur Betreuung dieser Fälle extra eine Post-COVID-Ambulanz ein.

Manche Patienten klagen nach einer durchgemachten Corona-Infektion über anhaltende Beschwerden, die sehr vielgestaltig sein können. Oftmals dauern diese noch viele Monate nach dem Abklingen der eigentlichen Erkrankung an. Um den Betroffenen besser helfen zu können, bietet das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) jetzt eine Portalsprechstunde in einer interdisziplinären Post-COVID-Ambulanz an.

Viele Menschen überstehen eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus ganz ohne Folgen. Andere haben stark mit anhaltenden Beschwerden zu kämpfen. Das Spektrum der auch Long COVID genannten gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist dabei breit: Müdigkeit, Husten, Luftnot, Herzklopfen, Gedächtnis- oder andere Hirnleistungsstörungen gehören ebenso dazu wie die bekannten Geruchs- und Geschmacksstörungen sowie viele weitere. Manche Patienten haben eine leichte bis mittelschwere Infektion überstanden, andere wurden wochenlang intensivmedizinisch behandelt und beatmet.

Um ihnen allen eine passende Nachsorge anbieten zu können, hat das Universitätsklinikum Leipzig eine interdisziplinäre Post-COVID-Ambulanz etabliert. Hier arbeiten Pneumologen, Kardiologen, Rheumatologen, Intensivmediziner, Neurologen und Psychotherapeuten bei der Diagnose und Therapie eng zusammen.

Wichtig: Überweisung vom Fach- oder Hausarzt

Anlaufpunkt für alle Betroffenen, die von einem Fach- oder Hausarzt an die Ambulanz überwiesen werden müssen, ist eine Portalsprechstunde. Hier werden die vorhandenen Beschwerden untersucht und bei Bedarf eine weitere fachspezifische Betreuung in die Wege geleitet.

„Wir möchten für die Menschen, die an den Folgen einer COVID-Erkrankung leiden, einen zentralen Anlaufpunkt mit Zugang zu allen Experten des Uniklinikums zur Abklärung und Linderung der Beschwerden schaffen“, erklärt Prof. Ulrich Laufs, Direktor der Uniklinik für Kardiologie und einer der Initiatoren der Ambulanz.

„In den vergangenen Monaten haben wir sehr viele COVID-19-Patienten am UKL behandelt und viel über die Erkrankung und deren Auswirkungen gelernt“, ergänzt Prof. Hubert Wirtz, Leiter des Bereichs Pneumologie am UKL. „Dieses Wissen setzen wir gern ein, um Patienten mit Long Covid zu helfen, auch wenn wir hier immer noch dabei sind, zu lernen.“

Terminvereinbarungen in der Post-Covid Ambulanz am UKL sind möglich unter Tel. 0341 9712961. Eine Überweisung durch einen Fach- oder Hausarzt ist dabei erforderlich.

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