Leipzig zeigt, wie ältere Menschen nicht nur versorgt, sondern auch aktiv in das gesellschaftliche Leben eingebunden bleiben. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Betreuung unserer Alten oder deren medizinische Versorgung, sondern es geht längst um ganzheitliche Konzepte, welche Gesundheit, die Selbstbestimmung im hohen Altern und soziale Teilhabe verbindet.

Leipzig ist Senioren-freundlich

Wer 2025 durch unsere Stadt geht, bemerkt schnell: Viele Gehwege sind barrierefrei, Ampelphasen werden angepasst, und an zentralen Plätzen finden sich reichlich Sitzgelegenheiten. Die Stadtverwaltung hat in den letzten Jahren bewusst auf eine altersfreundliche und barrierefreie Infrastruktur gesetzt. Diese Veränderungen sind nicht nur kosmetischer Natur. Sie schaffen praktische Erleichterungen im Alltag. So wurden und werden noch viele weitere Haltestellen des Öffie‘s umgebaut.

Für unsere Senioren bedeutet der öffentliche Nahverkehr echte Unabhängigkeit und wahre Bewegungsfreiheit, denn der Weg zum Arzt, zu Freunden oder zu kulturellen Veranstaltungen wird so immer möglich sein, ohne jemanden um Hilfe bitten zu müssen. Auch Radwege und Grünflächen werden inzwischen so gestaltet, dass sie für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ebenfalls gut zugänglich sind.

Medizinische Versorgung unserer älteren Bürger in Leipzig

Leipzig baut beständig die medizinische Versorgung gezielt für unsere älteren Mitbürger aus. Hausärzte arbeiten eng mit Fachärzten, Physiotherapeuten und Pflegediensten zusammen. Dieses integrierte Versorgungssystem soll verhindern, dass Patienten von Termin zu Termin geschickt werden, ohne dass ein Gesamtüberblick über ihre Therapien und allen aktuellen medizinischen Behandlung besteht. Zusätzlich entstehen immer mehr spezialisierte Gesundheitszentren, die sich auf die Geriatrie, der Altersmedizin konzentrieren.

Dort werden beispielsweise körperliche Beschwerden behandelt oder auch entsprechende Präventionsprogramme, wie der Sturzprophylaxe oder Trainingsangebote zur Förderung der Gedächtnisleistung organisiert. Ein weiterer Schwerpunkt in Leipzigs Gesundheitsstrategie für Senioren ist die Prävention. Das bedeutet: Alterskrankheiten gar nicht erst entstehen lassen, anstatt sie später mühsam zu behandeln.

Dazu gehören Präventionsprogramme, bei denen sich ältere Menschen unter Anleitung von Physiotherapeuten oder Sportpädagogen bewegen können. Auch Ernährungsschulungen gewinnen an Bedeutung. Dort lernen Teilnehmer, wie sie ihre Ernährung an veränderte Bedürfnisse im Alter anpassen, um Muskelschwund vorzubeugen oder das Immunsystem zu stärken.

Sport hält nicht nur fit, sondern macht auch glücklich. Foto: rawpixel.com via Freepik

Ein Thema, was einen Teil unserer Alten täglich beschäftigt, ist die Behandlung und Linderung ihrer chronischen Schmerzen, wie etwa bei Arthrose oder unterschiedlichen Nervenerkrankungen, welche im hohen Alter leider keine Seltenheit sind. Die Schulmedizin, aber auch die Pharmaindustrie hat dazu bis heute leider immer noch keine wirklich annehmbare pharmazeutische Antwort gefunden.

Nicht zuletzt dank der BTM-Gesetzesnovelle, probieren Schmerztherapeuten gemeinsam mit interessierten Senioren unterschiedliche Herangehensweisen aus, medizinische Cannabisblüten auf Rezept als alternative Schmerz-Therapie zu verwenden. Zu Heilkräutern aus der Natur haben viele Senioren noch einen ganz vertrauten Zugang aus ihrer Kindheit.

Digitale Helfer für Oma und Opa

Auch in der Technik gibt es spannende Neuerungen. Gerade werden digitale Assistenzsysteme getestet, die älteren Menschen mehr Sicherheit im Alltag geben. Notrufarmbänder, intelligente Sturzsensoren oder Apps, die an die Einnahme von Medikamenten erinnern, sind nur einige Beispiele.

Gerade für alleinlebende Senioren kann das ein wichtiges Plus an Lebensqualität bedeuten. Denn die Gewissheit, im Notfall schnell Hilfe zu bekommen, nimmt vielen Menschen die Angst vor dem Alleinsein. Zudem könnten Angehörige beruhigter sein, wenn sie wissen, dass ihre Eltern oder Großeltern gut abgesichert sind.

Soziale Teilhabe als Gesundheitsfaktor

Gesundheit im Alter bedeutet nicht nur körperliches Wohlbefinden. Studien zeigen, dass soziale Kontakte entscheidend dafür sind, wie aktiv und zufrieden ältere Menschen bleiben. Die Stadt Leipzig fördert deshalb eine Vielzahl von Begegnungsstätten, Vereinen und Initiativen, die speziell auf Senioren zugeschnitten sind. Ob gemeinsames Kochen, Theatergruppen, Sportkurse oder Ausflüge – das Angebot ist breit gefächert. Besonders bemerkenswert: Viele dieser Angebote sind kostenfrei oder sehr günstig, sodass auch Menschen mit kleiner Rente teilnehmen können.

Ein oft unterschätzter Faktor für gesundes Altern ist die geistige Aktivität. Leipzig setzt deshalb auf Bildungsangebote, die speziell für Senioren gestaltet sind. Die Volkshochschule bietet zahlreiche Kurse an, beispielsweise Fremdsprachen, Computertraining und Literaturseminare. Solche Angebote fördern auch die soziale Vernetzung. Wer Neues lernt, trifft automatisch auf Menschen mit ähnlichen Interessen.

Wohnformen mit Zukunft

Auch die klassische Altenpflege im Heim ist längst nicht mehr die einzige Option. Es gibt auch alternative Wohnformen: Senioren-WGs, Mehrgenerationenhäuser oder betreutes Wohnen mit Serviceleistungen. Diese Konzepte ermöglichen es älteren Menschen, weitgehend selbstständig zu leben und gleichzeitig die Sicherheit zu haben, im Bedarfsfall Unterstützung zu bekommen. Besonders beliebt sind Projekte, bei denen Jung und Alt unter einem Dach wohnen. Dieses Modell beugt Isolation vor und fördert gegenseitige Hilfe.

Alt und Jung als unschlagbares Team. Foto: Mikhail Nilov via Pexels

Nicht zu vergessen sind die Menschen, die ältere Angehörige zu Hause betreuen. Für sie gibt es spezielle Beratungsstellen, die Pflegende nicht nur über finanzielle Hilfen informieren, sondern auch psychologische Unterstützung anbieten. Gerade weil die Pflege oft körperlich und emotional belastend ist, versucht die Stadt, flexible Entlastungsangebote zu schaffen. Das reicht von Tagespflegeplätzen über Kurzzeitpflege bis hin zu ehrenamtlichen Besuchsdiensten.

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