Der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen wird am kommenden Donnerstag, 23. April, im polnischen O?wi?cim (Auschwitz, Republik Polen) einen Kooperationsvertrag mit der dortigen staatlichen "Rittmeister-Witold-Pilecki-Fachhochschule" abschließen. Dazu wird Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich am Mittwoch mit einer deutschen Delegation nach Polen reisen.

Laut Vertrag arbeiten die Kooperationspartner im Zusammenhang mit den Pflichtpraktika in dem von der Hochschule angebotenen Studiengang Soziale Arbeit, Fachrichtung Altenpflege, zusammen. Während ihrer Ausbildung absolvieren die polnischen Studierenden die praktische Ausbildung in den stationären Caritas-Altenpflegeeinrichtungen des Bistums Dresden-Meißen. Der praktische Anteil der Ausbildung in Deutschland besteht aus drei Abschnitten und hat eine Gesamtdauer von zehn Monaten. Der Vertrag soll mit dem Wintersemester 2015/2016 gelten.

Sichtbares Zeichen der Versöhnung

“Die Hochschule in Auschwitz ist vor ein paar Monaten mit dem Anliegen an uns herangetreten, die praktische Ausbildung in dem auch für Polen völlig neuen Studiengang zu übernehmen”, sagt Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich. Mit dem neuen Studium will die Einrichtung den zunehmenden Bedarf an Fachkräften besonders in der Altenpflege decken. “Der demographische Wandel wird sich auch in unserem Nachbarland spürbar bemerkbar machen”, so Mitzscherlich. “Bei der Lösung dieser Probleme wollen wir gern helfen.”

Für die Caritas ist das Engagement mit den polnischen Partnern vor allem auch ein sichtbares Zeichen der Versöhnung. Matthias Mitzscherlich: “Auschwitz steht wie kein anderer Ort für die Missachtung des menschlichen Lebens. Die polnischen Studierenden sollen gemeinsam mit Pflegekräften in Deutschland erfahren dürfen, dass Toleranz und Respekt vor jedem einzelnen Menschen, sei er auch noch so schwach und hilfebedürftig, wertvoller und stärker sind als alles Unrecht und Leid.”

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